Kesselhaus Letten wird Schulschwimmanlage

Den Architekturwettbewerb zum Einbau einer Schulschwimmanlage im Kesselhaus Letten in der Stadt Zürich hat das Team von Pool Architekten für sich entschieden. Das Siegerprojekt sieht ein grosses Schwimmbecken im ehemaligen Industriebau vor.

Im ehemaligen Kesselhaus des Elektrizitätswerks der Stadt Zürich an der Wasserwerkstrasse 107 ist eine neue Schulschwimmanlage geplant, die mit möglichst geringen Eingriffen ein- und wieder rückgebaut werden kann. Sie soll den Bedarf an Wasserflächen für den obligatorischen Schwimmunterricht im Schulkreis Waidberg und bei Bedarf im Schulkreis Limmattal ab 2030 decken. Die Anlage soll auch dem freiwilligen Schulsport oder Vereinen ausserhalb der Unterrichtszeiten zur Verfügung stehen. Die Stadt Zürich hat einen Architekturwettbewerb durchgeführt, den das Team von Pool Architekten zusammen mit Baumanagement Wild und Égü Landschaftsarchitekten gewonnen hat.

Im Kesselhaus soll ein Schwimmbecken für den Schwimmunterricht eingebaut werden. (Visualisierung: Stadt Zürich)
Im Kesselhaus soll ein Schwimmbecken für den Schwimmunterricht eingebaut werden. (Visualisierung: Stadt Zürich)

Schwimmhalle mit industriellem Charme

Das industrielle Ambiente des historischen Kesselhauses mit dem nordwestseitigen Anbau wird beim Siegerprojekt ideal mit der neuen Schwimmhalle kombiniert. Der westliche Gebäudeteil erhält eine Stahl-Holz-Konstruktion. In dieser sind die Erschliessungstreppen, Garderoben, Duschen und Toiletten untergebracht. Im grossen Kesselhaus wird die Schwimmhalle eingebaut. Der schützenswerte Raum bleibt dadurch erfahrbar, profitiert von Tageslicht und der Blick ist frei auf das Dachtragwerk und die historische Dachuntersicht.

Im westlichen Gebäudeteil wird eine Stahlkonstruktion erstellt, mit der Garderoben und Toiletten erschlossen werden. (Visualisierung: Stadt Zürich)
Im westlichen Gebäudeteil wird eine Stahlkonstruktion erstellt, mit der Garderoben und Toiletten erschlossen werden. (Visualisierung: Stadt Zürich)

Kreislauf von Baumaterialien

Indem das Projekt die Wiederverwendung und Trennung von Bauteilen geschickt in das Konzept für die neue Schulschwimmanlage aufnimmt, leistet es laut der Jury einen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft im Bauen. Für die Konstruktion sollen beispielsweise wiederverwendete Stahlträger zum Einsatz kommen. Die Energieerzeugung erfolgt mit erneuerbaren Energien. Auf den Dächern werden Photovoltaik-Elemente installiert. Somit bleibt das Kesselhaus als kleines Solar-Kraftwerk auf dem Areal erhalten. Die Wärmeversorgung erfolgt mit Fernwärme aus der benachbarten Heizzentrale.

Längsschnitt durch das Kesselhaus, wobei die neu einzubauenden Elemente rot eingefärbt sind. (Visualisierung: Stadt Zürich)
Längsschnitt durch das Kesselhaus, wobei die neu einzubauenden Elemente rot eingefärbt sind. (Visualisierung: Stadt Zürich)

Mit dem vorliegenden Siegerprojekt wird es möglich, die nächsten Phasen des Bauprojekts detailliert auszuarbeiten. Die Zustimmung von Stadt- und Gemeinderat zum Ausführungskredit vorausgesetzt, können die Bauarbeiten voraussichtlich im Jahr 2028 beginnen.

> stadt-zuerich.ch/

Holzindustrie baut Riesen-Muni

Grosse Ereignisse werfen ihre Schatten voraus: Das gilt auch für das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest ESAF von Ende August in Mollis. Das Wahrzeichen des Anlasses wird ein gigantischer Stier namens Muni Max aus Schweizer Holz sein.

Die Idee Holzvision Max entstand bei einem Innovationstreffen des Säntis Innovations-Cluster Holz. Der überregionale, betriebs- und spartenübergreifende Verein hat sich der Förderung von Innovation, Vernetzung und Sensibilisierung rund um den Roh- und Baustoff Holz verschrieben. Im Hinblick auf das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest ESAF 2025 Glarnerland+ vom 29. bis 31. August 2025 entsteht ein 20 Meter hoher, hölzerner Muni.

Mehr als 150 Betriebe und Institutionen über 1000 Fachkräften aus Ingenieurwesen, Waldwirtschaft, Holzindustrie, Holzbau und Schreinereien tragen zur Realisierung des Projekts bei. Die Einzelteile werden in verschiedenen Betrieben sowie in den überbetrieblichen Kursen der Lernenden aus Schweizer Holz produziert. Danach werden die Elemente in einem Lehrlingscamp in Mollis (GL) zusammengebaut. Der obere Teil des Gerippes wird mit Brettschindeln gedeckt, die Wandelemente werden offen gestaltet. Für das stabile Tragwerk sind Stützen und Fachwerke in Rumpf und Beinen integriert.

Finanzierung durch Wald- und Holzwirtschaft gesichert

Die Finanzierung des Projekts Holzvision Max ist gesichert: Mehr als 1,5 der insgesamt rund 3,6 Millionen Franken sind gemäss den Initianten bereits durch die Wald- und Holzwirtschaft in Form von Sach-, Arbeits- und Finanzleistungen gesichert. Auch die benötigten 1200 Kubikmeter Fichten- und Tannenholz werden kostenlos bereitgestellt. Dank privater Geldgeber und dem grossen Engagement aller Beteiligten ist die Realisierung des Projekts gesichert.

In der Ostschweiz spannt die Holzwirtschaft zusammen und baut aus heimischem Holz den 20 Meter hohen Muni Max für das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest. (Foto: Lignum)
In der Ostschweiz baut die Holzwirtschaft den 20 Meter hohen Muni Max für das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest. (Foto: Lignum)

Die Gesamtkosten umfassen neben dem Branchenprojekt Holzvision Max auch den Ausbau zu einem Tourismusprojekt. Für die noch fehlenden 2,1 Millionen Frankenwill man private Unterstützer angehen. Die Finanzierung soll in Form von Fördergeldern, Stiftungsgeldern, Sponsorings, Sach- und Arbeitsleistungen oder Partnerschaften erfolgen. Nach dem ESAF soll der Muni Max in der Nachnutzung auch Einnahmen durch Vermietung oder einen Verkauf generieren. In der Zwischenzeit wird das Projekt zusätzlich durch zinslose Darlehen finanziell unterstützt und gesichert.

> lignum.ch

Baubewilligung für Technologiezentrum in Laufenburg

In Laufenburg (AG) entsteht ein Technologiezentrum, das den weltweit grössten Batteriespeicher und ein hochleistungsfähiges Rechenzentrum für künstliche Intelligenz (KI) beherbergen wird. Der Spatenstich erfolgt in den nächsten Wochen, die Inbetriebnahme ist für Sommer 2028 geplant.

Die Flex-Base-Group hat die Baubewilligung für ihr Technologiezentrum in Laufenburg (AG) erhalten. Die ortsansässige Erne-Baugruppe realisiert dieses Projekt von nationaler Bedeutung. Geplant in unmittelbarer Nähe des «Sterns von Laufenburg», der Stromdrehscheibe Mitteleuropas, wird das Flex-Base-Technologiezentrum mit dem weltweit grössten Redox-Flow-Batteriespeicher mit einer Gesamtkapazität von mehr als 1,6 GWh und einer Leistung von über 800 MW die Energiewende der Schweiz aktiv vorantreiben und die Energieversorgung von morgen dauerhaft sichern.

Visualisiertung des geplanten Technologiezentrums Laufenburg. (Visualisierung: Frei Architekten, Aarau)
Visualisierung des geplanten Technologiezentrums Laufenburg. (Visualisierung: Frei Architekten, Aarau)

Dem Technologiezentrum angegliedert ist ein KI-Rechenzentrum, das Spitzentechnologie mit höchsten Sicherheitsstandards kombiniert und eine innovative Wasserkühlung nutzt. In Zukunft soll die Laufenburger Altstadt mit Fernwärme aus den bestehenden Rechenzentren im neu zu bauenden Flex-Base-Betriebsgebäude versorgt werden, wodurch in den nächsten 30 Jahren der CO₂-Ausstoss am Ort um rund 75000 Tonnen reduziert werden soll.

Umfassender Auftrag

Im Rahmen der strategischen Partnerschaft mit der Flex-Base-Group ist Erne mit der Realisierung des Technologiezentrums beauftragt. Als Generalunternehmerin ist sie verantwortlich für das Baumanagement sowie für die Erstellung des kompletten Bauwerks. Die verschiedenen Erne-Unternehmungen erbringen dabei die Bauleistungen für das Gebäude mit einer Fläche von 20000 Quadratmeter. Die Bauleistungen umfassen unter anderem Hoch- und Tiefbau sowie Gebäudehülle und Fassade. Der Spatenstich erfolgt in den nächsten Wochen, die Inbetriebnahme ist für Sommer 2028 geplant.

> erne-gruppe.ch/

Schulterschluss zur Entwicklung autonomer Systeme

Liebherr, Reycom und Qualcomm haben sich zusammengeschlossen, um die Entwicklung autonomer Systeme und KI-Lösungen für mobile Maschinen und Industrieanwendungen voranzutreiben.

Liebherr, Reycom und Qualcomm arbeiten gemeinsam an der Entwicklung von «Lirise», einer Lösung für autonome Anwendungen und Industrieanwendungen auf der Basis von maschinellem Lernen. Diese Kooperation zielt darauf ab, eine leistungsstarke, sichere und skalierbare Lösung für mobile Maschinen und industrielle Anwendungen zu schaffen. «Lirise» kombiniert moderne Software mit Qualcomm-Prozessoren und bietet umfassende KI-Funktionalitäten sowie höchste Sicherheitsstandards, insbesondere in anspruchsvollen Umgebungen.

Ausgestattet mit Qualcomm Dragonwing Prozessoren vereint "Lirise" high-performance Computing, optimierte KI-Verarbeitung und fortschrittliche Konnektivität. (Foto: pd)
Ausgestattet mit Qualcomm Dragonwing Prozessoren vereint «Lirise» High-Performance-Computing, optimierte KI-Verarbeitung und fortschrittliche Konnektivität. (Foto: pd)

«Mit ‹Lirise› bieten wir eine Lösung, die den Anforderungen an Performance und Sicherheit gerecht wird und gleichzeitig eine benutzerfreundliche Anwendung ermöglicht», erklärt Claus von Reibnitz, Head of Control Systems & Connectivity bei Liebherr. «Autonome Systeme erfordern eine enge Integration von Hardware und Software, um sowohl Funktionalität als auch Resilienz gegenüber Cyberangriffen sicherzustellen», fügt Pascal Rey, CEO von Reycom, hinzu.

Eric Mazzoleni von Qualcomm hebt hervor, dass die Integration der Qualcomm Dragonwing Prozessoren in «Lirise» hochleistungsfähiges Computing und beschleunigte KI-Funktionen ermöglicht. Die Plattform fördert die nächste Generation von autonomen Systemen und trägt dazu bei, die Effizienz und Intelligenz von Industriemaschinen deutlich zu verbessern.

Claus von Reibnitz, Head of Control Systems & Connectivity bei Liebherr (rechts), Pascal Rey, CEO von Reycom (mitte), sowie Eric Mazzoleni, Vice President, Industrial and Embedded IoT Sales – Europe bei Qualcomm Germany GmbH (links), besiegeln die Partnerschaft auf der Bauma 2025 in München. (Foto: pd)
Claus von Reibnitz, Head of Control Systems & Connectivity bei Liebherr (rechts), Pascal Rey, CEO von Reycom (Mitte), sowie Eric Mazzoleni, Vice President, Industrial and Embedded IoT Sales – Europe bei Qualcomm Germany GmbH (links), besiegeln die Partnerschaft auf der Bauma 2025 in München. (Foto: pd)

«Lirise» kombiniert die neuesten Technologien von Liebherr, Reycom und Qualcomm und stellt eine neue Ära für autonome und teilautonome Systeme dar. Es ermöglicht eine nahtlose Integration von KI-Anwendungen, was die Effizienz und Sicherheit in der Industrie steigert.

Diese Kooperation markiert einen wichtigen Schritt hin zu intelligenteren Maschinen und effizienteren industriellen Prozessen. Die Partnerschaft bietet Unternehmen eine zukunftssichere Lösung, die durch fortschrittliche Technologie und umfangreiche Sicherheitsmerkmale überzeugt.

> liebherr.com/

Grosser batteriebetriebener Dumper

Volvo CE stellt auf der Bauma 2025 wegweisende Innovationen im Bereich der Elektromobilität vor, darunter den weltweit ersten batteriebetriebenen Dumper seiner Grössenklasse.

Der erste elektrische Dumper A 30 Electric von Volvo CE setzt neue Massstäbe. Dieser Dumper ist der weltweit erste in Serie produzierte, batteriebetriebene Dumper seiner Grösse. Er wird ab 2026 für ausgewählte Kunden zur Miete angeboten. Der A 30 Electric und sein grösserer Bruder A 40 Electric sind emissionsfreie Fahrzeuge für anspruchsvolle Aufgaben in Bereichen wie Steinbruch, Bergbau und Bauwesen. Neben den neuen Dumpern stellt Volvo CE auch eine Reihe weiterer umweltfreundlicher Maschinen vor, wie den überarbeiteten Elektrobagger EC 230, der einen kompletten Arbeitstag mit einer Akkuladung bewältigt. Zudem werden die kompakten Elektromaschinen weiter optimiert, was eine längere Laufzeit und neue Optionen bietet.

Um Kunden während der Umrüstung auf emissionsfreie Maschinen zu unterstützen, bietet Volvo CE ferner konventionelle Modelle mit hocheffizienten Verbrennungsmotoren an. Diese Maschinen bieten bis zu 15 Prozent verbesserte Kraftstoffeffizienz und eine hohe Produktivität.

Neue Servicelösungen

Der Schwedische Hersteller zeigt zudem, dass der Wandel nicht nur Maschinen betrifft, sondern auch die Dienstleistungen. Ferner stellt Volvo auf der Bauma 2025 in München eine Reihe neuer Service-Lösungen vor, darunter digitale Tools wie das Load Ticket-Tool zur vereinfachten Abrechnung oder massgeschneiderte Plattformen zur Flottenüberwachung wie Site Operations sowie der Beratungsdienst Site Optimization.

> robert-aebi.ch/

Implenia baut Tunnel unter dem Ostbahnhof München

Implenia und Hochtief arbeiten im Auftrag der Deutschen Bahn am Tunnelbau unter dem Münchener Ostbahnhof, um die 2. S-Bahn-Stammstrecke auszubauen und die Kapazität zu erhöhen.

Im Rahmen des Grossprojekts 2. S-Bahn-Stammstrecke München hat die Deutsche Bahn die Vergabeeinheit «733 Tunnel Ostbahnhof» an die Arbeitsgemeinschaft (Arge) Tunnel Ostbahnhof, an der Implenia und Hochtief zu je 50 Prozent beteiligt sind, vergeben. Der Auftrag mit einem Gesamtvolumen im hohen dreistelligen Millionenbereich (Euro) umfasst unter anderem die Rohbauarbeiten des Haltepunkts Ostbahnhof und der Tunnelröhren zwischen Marienhof und Ostbahnhof. Die Ausführungsarbeiten beginnen im Juni 2025 und sollen gemäss der Planung bis Mai 2033 abgeschlossen sein.

Visualisierung der neuen Station Ostbahnhof an der Friedenstrasse. (Grafik: DB/Fritz Stoiber Productions GmbH)
Visualisierung der neuen Station Ostbahnhof an der Friedenstrasse. (Grafik: DB/Fritz Stoiber Productions GmbH)

Komplexes unterirdisches Tunnelsystem

Die Arge-Partner werden dazu auf einer Strecke von rund drei Kilometern zwei Verkehrstunnel und einen Rettungsstollen, den Tiefbahnhof München-Ost, acht Verbindungsbauwerke zwischen den Streckentunneln, ein Abzweigbauwerk, mehrere Stollen und Schächte sowie eine neue Gleisunterführung im Ostbahnhof im Rohbau erstellen und dafür ihre Kompetenzen im Tunnelbau, Spezialtiefbau und Ingenieurbau einbringen. Die anspruchsvollen Bauarbeiten im innerstädtischen Raum und bei laufendem Bahnbetrieb im Knoten München stellen die Arge-Partner sowohl in technischer als auch logistischer Hinsicht vor spezielle Herausforderungen. Der konsequente Einsatz von BIM-Technologie und bewährten Lean-Arbeitsmethoden wird den reibungslosen Projektablauf unterstützen.

Erfolgreiche Zusammenarbeit wird fortgesetzt

Der neue Auftrag für den Ostabschnitt bildet die Fortsetzung einer sehr erfolgreichen bestehenden Zusammenarbeit: Im Rahmen des Baus der 2. S-Bahn-Stammstrecke München arbeiten Implenia und Hochtief bereits seit 2018 in der Arge Marienhof an der Erstellung des zentralen Haltepunkts Marienhof in München. Bei der Arge Marienhof hat Implenia die technische Federführung, bei der Arge Tunnel Ostbahnhof Hochtief. Die kaufmännische Federführung liegt jeweils beim anderen Arge-Partner.

Projektabschnitt Ost, 2. Stammstrecke. (Grafik: DB)
Projektabschnitt Ost, 2. Stammstrecke. (Grafik: DB)

Mit rund 840000 Fahrgästen pro Tag ist die Münchner S-Bahn eines der grössten Systeme des öffentlichen Nahverkehrs in Deutschland. 1972 eröffnet, hat die 11,3 Kilometer lange Stammstrecke ihre Kapazitätsgrenze erreicht, da alle S-Bahnen die Münchner Innenstadt in einem Tunnel unterqueren müssen. Die knapp 11 Kilometer lange 2. Stammstrecke soll die bestehende Strecke entlasten, als Ausweichmöglichkeit im Störfall dienen und durch die Einführung eines neuen Express-S-Bahn-Systems die Reisezeit von West nach Ost verkürzen.

> implenia.com/

Liebherr erhält Innovationspreis der Bauma

Zum Auftakt der Bauma 2025 in München hat Liebherr den Innovationspreis in der Kategorie «Digitalisierung» erhalten. Ausgezeichnet wurde das System «Autonomous Operations», durch das die Baustelle der Zukunft einen grossen Schritt näher rückt.

Zukunftsweisende Ideen, die die Branche bereichern und einen Schritt weiter bringen, werden im Rahmen der Bauma in München mit dem Innovationspreis ausgezeichnet.

Die autonome Zusatzausstattung ist speziell für den Einsatz von Erdbewegungsmaschinen entwickelt und eröffnet neue Möglichkeiten in der Arbeitszeitgestaltung sowie der Auftragsplanung. (Foto: pd)
Die autonome Zusatzausstattung ist speziell für den Einsatz von Erdbewegungsmaschinen entwickelt und eröffnet neue Möglichkeiten in der Arbeitszeitgestaltung sowie der Auftragsplanung. (Foto: pd)

Dieses Jahr schafften es zahlreiche Liebherr-Produkte unter die Nominierten. Die Preisträger wurden schliesslich im Rahmen einer Preisverleihung bekannt gegeben. Diese fand am 6. April 2025 im International Congress Center der Messe München statt. Die Konkurrenz war hart, aber am Ende gab es Anlass zur Freude für das Liebherr-Werk Bischofshofen (A). Die Mitarbeitenden durften den Innovationspreis in der Kategorie «Digitalisierung» für ihr Produkt «Autonomous Operations» entgegennehmen.

Repetitive Aufgaben ohne Baumaschinenführer

Dieses autonome System für Radlader ist das Ergebnis jahrelanger Entwicklungsarbeit. Mit seiner Hilfe lassen sich repetitive und monotone Aufgaben eines Radladers einfach und intuitiv ohne Fahrer durchführen. Dies kann vor allem der Schwierigkeit, Mitarbeitende für monotone Routinetätigkeiten zu finden, entgegenwirken. Gleichzeitig können sich Mitarbeitende in Folge anderen, komplexeren Aufgaben widmen. Das autonome System bietet Betreibern eine einfache und benutzerfreundliche Anwendung, die keiner besonderen IT-Kenntnisse bedarf. Ein zusätzlicher Vorteil ist: Die autonome Zusatzausstattung ist speziell für den Einsatz von Erdbewegungsmaschinen entwickelt und eröffnet neue Möglichkeiten in der Arbeitszeitgestaltung sowie der Auftragsplanung.

Liebherr hat den Bauma-Innovationspreis in der Kategorie Digitalisierung erhalten. (Foto: pd)
Liebherr hat den Bauma-Innovationspreis in der Kategorie Digitalisierung erhalten. (Foto: pd)

Der Wettbewerb rund um den Innovationspreis ist ein gemeinschaftliches Projekt unter Federführung des VDMA Baumaschinen und Baustoffanlagen, der Messe München, des Hauptverbands der Deutschen Bauindustrie e.V. (HDB), des Zentralverbands des deutschen Baugewerbes e.V. (ZDB) und des Bundesverbands Baustoffe – Steine und Erden e.V. (bbs).

> bauma-innovationspreis.de/

Klimaschonendes Bauen braucht weiterhin Holzförderung

Die Lignum fürchtet, dass das sogenannte Entlastungspaket 27 des Bundesrats das klimaschonende Bauen mit Holz gefährden könnte. Es geht dabei um eine Änderung des Waldgesetzes, die negative Auswirkungen auf den Aktionsplan Holz des Bundesamts für Umwelt (Bafu) haben könnte.

Bis zum 5. Mai 2025 läuft die Vernehmlassung zum Entlastungspaket 27 des Bundes. Vorgesehen ist unter anderem eine Änderung des Waldgesetzes mit Auswirkungen auf den Aktionsplan Holz des Bafu. Die Lignum wird sich dafür einsetzen, dass dieses wichtige Instrument zur Holzförderung handlungsfähig bleibt. Sie stimmt derzeit ihre Stellungnahme ab und wird sich in der Vernehmlassung fundiert einbringen.

Unerwünschte Auswirkungen vermeiden

«Es ist richtig, die Bundesfinanzen ins Lot zu bringen. Jedoch gilt es zu vermeiden, dass bestimmte Massnahmen von insgesamt geringem finanziellem Gewicht vielleicht unerwünschte Auswirkungen in grösseren Zusammenhängen haben», sagt Ständerat Jakob Stark, Präsident von Lignum, Holzwirtschaft Schweiz, und ergänzt: «Wir müssen genau hinschauen, welche Auswirkungen die vorgesehene Gesetzesanpassung auf die Leistungen im Rahmen des Aktionsplans Holz des Bafu hat. Das erfordert in jedem Fall vertiefte Abklärungen.»

Die Lignum fürchtet, dass das sogenannte Entlastungspaket 27 des Bundesrats das klimaschonende Bauen mit Holz gefährden könnte. (Foto: Lignum)
Die Lignum fürchtet, dass das sogenannte Entlastungspaket 27 des Bundesrats das klimaschonende Bauen mit Holz gefährden könnte. (Foto: Lignum)

Die Holzförderung ist klima- und energiepolitisch von Bedeutung. Das Material ist ein natürlicher CO2-Speicher und nur mit minimaler grauer Energie belastet, weil die «Herstellung» des Materials im Wald allein mit Solarenergie geschieht. Holz eignet sich deshalb in ausgezeichneter Weise für klimaschonende, energieeffiziente und kreislauffähige Bauten, wie sie ein zukunftsfähiger Schweizer Gebäudepark erfordert. Jedoch beträgt der Holzbauanteil erst rund 16 Prozent. Zugleich gilt es, die Ernte, Verarbeitung und den Verbrauch von hiesigem Holz anzukurbeln. «Das bedeutet, dass eine Förderung des Bau- und Werkstoffs Holz durch die öffentliche Hand in jedem Fall weiterhin von erstrangiger Bedeutung ist», erklärt Stark.

> lignum.ch/

Mit BIM Holzbau-Projekte duchführen

Die Neuerscheinung ‹Projektabwicklung mit BIM im Holzbau› in der Lignum-Reihe ‹Lignatec› dient als praxisnahe Anwendungshilfe, um die effektive Nutzung der BIM-Methode in der Planung und Umsetzung von Holzbauprojekten zu optimieren.

Die Digitalisierung hat den Holzbau grundlegend verändert: Gebäude entstehen nicht erst auf der Baustelle, sondern bereits in einem digitalen Modell. Die Arbeitsmethode des Building Information Modelling (BIM) unterstützt diesen kollaborativen Prozess vom Entwurf über die Vorfertigung bis zur Nutzung – schrittweise und koordiniert, vom groben Konzept bis ins kleinste Detail. Alle beteiligten Personen und Teams sollen in einer holokratischen Organisationsform optimal partizipieren können. Dabei steht das jeweilige Projekt im Zentrum aller Aktivitäten. Zugleich werden die Daten zur Optimierung des Informationsflusses zunehmend auf Basis gemeinsamer Ontologien (Data-Dictionaries) verknüpft.

BIM als Schlüssel für Effizienz und Nachhaltigkeit

Der Holzbau ist Vorreiter in der digitalen Ausführungsplanung und Vorfertigung. Rund 90 Prozent der Holzbauten in der Schweiz sind vorgefertigt, wodurch sich die Bauzeit verkürzt und eine hohe Präzision gewährleistet ist. BIM soll eine Nutzung von Informationen über alle Planungs- und Bauphasen hinweg ermöglichen, von der ersten Idee bis zur Wiederverwendung der Baumaterialien. Damit bildet die BIM-Methode auch eine wichtige Grundlage für die Kreislaufwirtschaft und das nachhaltige Bauen. Durch die Kombination von digital gestützter Planung und industrieller Fertigung kann der Holzbau seine Effizienz nochmals steigern. Während derzeit 18 Prozent der Bauwerke in der Schweiz mit Holztragwerken realisiert werden, setzt die restliche Bauwirtschaft grösstenteils weiterhin auf konventionelle Ortsbauweisen.

"Holzbau mit System" ist von Fachleuten geschrieben, die mit ihrem baupraktischen Tun dort stehen, wo sich der Holzbau abspielt und sich stetig weiterentwickelt. (Foto: Massimo Diana)
«Projektentwicklung mit BIM im Holzbau» ist von Fachleuten geschrieben, die mit ihrem baupraktischen Tun dort stehen, wo sich der Holzbau abspielt und sich stetig weiterentwickelt. (Foto: Massimo Diana)

Informationsmanagement steht zuoberst

Ein professionelles Informationsmanagement beginnt bereits in der Projektdefinition mit den Anforderungen an Bauwerke, welche sich schliesslich in den Leistungsdaten von einzelnen Bauteilen und Bauprodukten ausdifferenzieren. Es unterstützt die Entwicklung, die Optimierung, den Betrieb und die Erhaltung von Bauwerken über deren gesamten Lebenszyklus.

Mit «Lignumdata» stellt Lignum bereits eine offene Datenbank für Baulösungen aus Holz bereit. Hier lassen sich Bauprodukte und Bauteile nach Kriterien wie Holzbausystem, Schallschutz oder Ökobilanz filtern. Über eine API-Schnittstelle lassen sich die Daten in verschiedene Plattformen übernehmen oder im offenen IFC-Standard direkt in CAD-Programme importieren. Die Publikation kann ab sofort in gedruckter Form sowie für Lignum-Mitglieder und Auszubildende auch digital bestellt werden.

> lignum.ch/

Liebherr erzielte 2024 den höchsten Umsatz der Firmengeschichte

Die Firmengruppe Liebherr hat 2024 mit einem Umsatz von 14,6 Millionen Euro abgeschlossen. Im Vergleich zum Vorjahr verzeichnete das Unternehmen ein Umsatzwachstum von 580 Millionen Euro oder 4,1 Prozent.

Liebherr hat im Geschäftsjahr 2024 den höchsten Umsatz seiner Firmengeschichte erzielt. Das Wachstum fiel mit 4,1 Prozent geringer aus als das durchschnittliche Wachstum der vergangenen fünf Geschäftsjahre. In sieben ihrer 13 Produktsegmente hat die Firmengruppe Umsatzsteigerungen erzielt. Dabei entwickelten sich die Geschäfte in den verschiedenen Produktsegmenten und Absatzregionen unterschiedlich. So belastete die gedämpfte Nachfrage in der Bauindustrie, vor allem in Deutschland, einige Produktsegmente. Die Rückgänge konnten jedoch durch die erfolgreiche Vermarktung anderer Produkte ausgeglichen werden. Wachstumstreiber waren in erster Linie Mobilkrane, Komponenten für den Produktbereich Aerospace sowie eine gute Auftragslage in den Bereichen Mining und Verzahntechnik.

Baumaschinen gut im Schwung

Im Bereich Baumaschinen und Mining wuchs der Konzern um 3,5 Prozent und erwirtschaftete einen Umsatz von 9,8 Milliarden Euro. Zu dem Bereich zählen die Produktsegmente Erdbewegung, Materialumschlag, Spezialtiefbau, Mining, Mobil- und Raupenkrane, Turmdrehkrane sowie Betontechnik. In den Produktsegmenten Maritime Krane, Aerospace und Verkehrstechnik, Verzahntechnik und Automationssysteme, Kühl- und Gefriergeräte, Komponenten sowie Hotels erzielte Liebherr einen Gesamtumsatz von 4,7 Milliarden Euro, was einem Zuwachs von 5,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.

Der Liebherr-Konzern hat 2024 einen Rekordumsatz erzielt. (Foto: pd)
Der Liebherr-Konzern hat 2024 einen Rekordumsatz erzielt. (Foto: pd)

Die Firmengruppe erzielte 2024 ein Jahresergebnis von 258 Millionen. Während sich das Betriebsergebnis weiter verbesserte, lag das Finanzergebnis unter dem Vorjahreswert. Erneut gewachsen ist im Geschäftsjahr 2024 ausserdem die Mitarbeiterzahl. Zum Jahresende beschäftigte der Konzern weltweit 54728 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, 1069 mehr als im Vorjahr.

Eher verhaltene Aussichten

Liebherr rechnet für 2025 mit unsicheren wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die die Investitionsbereitschaft auf Kundenseite belasten können. Dazu kommt in einigen Branchen ein hoher Kostendruck, um Produkte und Leistungen in einer ohnehin herausfordernden Wettbewerbslandschaft zu konkurrenzfähigen Preisen anbieten zu können. Jedoch ist die Firmengruppe mit ihren innovativen Produkten und Lösungen, langjährigen Kundenbeziehungen, ihrer internationalen Aufstellung und ihrer dezentralen, diversifizierten Struktur gut positioniert. Sie ist gesamthaft mit einem soliden Auftragsbestand in das laufende Geschäftsjahr gestartet, wenngleich sich die Nachfragesituation in den 13 Produktsegmenten teilweise deutlich voneinander unterscheidet. Für das Jahr 2025 erwartet die Firmengruppe ein moderates Wachstum mit Seitwärtsbewegungen bei der Umsatzverteilung.

> liebherr.com/

Wohnquartier statt Güterbahnhof

Auf einem Teil des Güterbahnhofs Wolf errichten die SBB in den nächsten Jahren ein gemischt genutztes Stadtquartier mit rund 600 Wohnungen und rund 1000 Arbeitsplätzen. Die Pläne für die ersten beiden Neubauten stehen fest.

Das Areal, auf dem die SBB in den nächsten Jahren das Projekt «Wolf Basel» realisieren, umfasst rund 160000 Quadratmeter. Mit einer gezielten Verdichtung werden auf dieser Fläche Wohnen, Leben, Gewerbe und Logistik vereint.

Das Areal, auf dem die SBB in den nächsten Jahren das Projekt «Wolf Basel» realisieren, umfasst rund 160000 Quadratmeter. (Visualisierung: SBB)
Das Areal, auf dem die SBB in den nächsten Jahren das Projekt «Wolf Basel» realisieren, umfasst rund 160000 Quadratmeter. (Visualisierung: SBB)

Ab 2027 entstehen im westlichen Teil des Areals die ersten beiden Neubauten. Mit zwei Projektwettbewerben suchten die SBB nach den qualitativ besten Lösungen. Eine Jury aus externen Fachleuten, Vertretern der Bauherrschaft und des Kantons Basel-Stadt kürte vor Kurzem die Siegerprojekte. «ARGE Experience, Paris und M-AP Architekten, Lausanne» (MF02, vgl. Plan unten) sowie «ARGE Parabase GmbH und Confirm AG, Basel» (MF03) lieferten jeweils das überzeugendste Gesamtkonzept. Ihre Projekte Janus und Binaria sind gemäss der Jury funktional und innovativ zugleich, fügen sich architektonisch in die bestehende und zukünftige Bebauung ein und schaffen Wohn- und Lebensqualität an einem anspruchsvollen Standort.

Die Neubauten sind jeweils zehngeschossig und bieten rund 300 unterschiedlichen Wohnungen Platz. (Visualisierung: SBB)
Die Neubauten sind jeweils zehngeschossig und bieten rund 300 unterschiedliche Wohnungen Platz. (Visualisierung: SBB)

Zehn Geschosse

Die Neubauten sind jeweils zehngeschossig und bieten rund 300 Wohnungen unterschiedlicher Grösse für verschiedene Lebenssituationen und Wohnformen. Die Wohnungen verteilen sich über alle Geschosse, wobei Gemeinschaftsräume zu lebendigen Erdgeschosszonen beitragen. Auf den teilweise zugänglichen Dächern werden Photovoltaikanlagen installiert und Wasserspeicher eingerichtet. Ferner werden die Fassaden teilweise ebenfalls mit Photovoltaik ausgestattet sowie begrünt. Geheizt wird mit erneuerbaren Energien, der sommerliche Wärmeschutz erfolgt durch Beschattung und Verdunstungskühlung. Durch gezielte Materialwahl (Schraub- statt Klebeverbindungen) und flexible Konstruktion (modularer Aufbau) wird eine möglichst gute Reparierbarkeit, Wartungsfreundlichkeit und spätere Demontierbarkeit (Design for Disassembly) gefördert.

> wolf-basel.ch/

Regionen raumplanerisch stärken

Die Vereinigung Urbanistica reagiert auf das «Raumkonzept Schweiz» des Bundes mit der «Raumstrategie Schweiz 2070». Diese baut auf ihrem Manifest und ihrer Resolution auf, ist jedoch eine eigenständige Weiterentwicklung.

Das unter Federführung des Bundesamtes für Raumentwicklung (ARE) erarbeitete und im Dezember 2024 vorgestellte «Raumkonzept Schweiz» ist für die Vereinigung Urbanistica ein wichtiges Dokument für die weitere Diskussion über die räumliche Zukunft der Schweiz. Aufbauend auf logischen Handlungsräumen, zeige das Raumkonzept des Bundes auf, was nötig, gewollt und wünschenswert wäre und wie eine solche Schweiz aussehen könnte.

Die Agglomerationen sollen nicht zu reinen Schlafstädten verkommen, sondern mit regionalen Zentren und vielseitigen Nutzungen gestärkt werden. Bild: Spreitenbach (AG). (Foto: ETH Zürich)
Die Agglomerationen sollen nicht zu reinen Schlafstädten verkommen, sondern mit regionalen Zentren und vielseitigen Nutzungen gestärkt werden. Bild: Spreitenbach (AG). (Foto: ETH Zürich)

Das «Raumkonzept Schweiz» lasse allerdings wichtige Fragen offen, kritisiert Urbanistica. Besonders fehle es an Hinweisen, wie die formulierten Ziele erreicht werden könnten. Raumplanerische Konflikte würden kaum angesprochen. Zudem fehle es an einer Strategie, wie diese Konflikte gelöst oder zumindest eingedämmt werden könnten. Ebenso sei der Betrachtungshorizont bis 2050 zu kurz, denn raumplanerische Strategien müssen viele Legislaturperioden und mehrere Generationen überdauern.

Regionalisierung und Dezentralisierung

Daher hat sich die Vereinigung Urbanistica entschlossen, einen konstruktiven Beitrag zum Raumkonzept Schweiz zu leisten, und zwar in Form eines «Raumstrategie Schweiz 2070» genannten Papiers, schreibt die Vereinigung in einer Mitteilung von Anfang April 2025. Die «Raumstrategie Schweiz 2070» plädiert zum Beispiel für einer stärkere Verdichtung des Siedlungsraums, und zwar nicht nur in den Kernstädten. Durch die Bildung eines Städtenetzes soll zudem die Regionalisierung und Dezentralisierung gefördert werden. Dies erfordere jedoch auch in den Agglomerationen eine Stadtplanung, damit diese nicht zu blossen Schlafstädten verkommen. Gleichzeitig müsse genügend Raum für die Bedürfnisse von Gewerbe und Industrie eingeplant und raumplanerisch verankert werden.

Neue raumplanerische Instrumente

Schliesslich kritisiert die Vereinigung Urbanistica die heutigen raumplanerischen Instrumente. Die Schweiz leiste sich ein Bauzonenregime, das den Geist des aufkommenden Individualverkehrs und der Nutzungsentflechtungen von vor bald hundert Jahren widerspiegle. Die Bau- und Zonenvorschriften müssten daher dringend den aktuellen Anforderungen angepasst werden. Dabei seien vier Stossrichtungen wichtig:

  • Eine konsequentere Ausrichtung der Bauzonen auf eine zeitgemässe Stadtplanung nach dem Prinzip des Quartiers (nicht der Siedlung), mit öffentlichen Räumen, Nutzungsmischung sowie privater Ausgestaltung.
  • Eine Entschlackung und Flexibilisierung der Baureglemente im Hinblick auf einen starken städtebaulichen Mix und auf über ihre Lebensdauer flexibel nutzbare Gebäude.
  • Eine Ausweitung um liberale Bauzonentypen mit kurzen Bewilligungsfristen, auch zeitlich beschränkt, in Richtung neuer Innovations- und Produktionsrealitäten.
  • Die Einführung von Experimentierzonen wie zum Beispiel eine Art «White Zone», in der mehr Möglichkeiten und/oder weniger Beschränkungen existieren.

Ferner sollen die Kantone sollen noch stärker die Möglichkeit nutzen, eigene Bauzonentypologien und Bauvorschriften in ihrem Sinne und für ihre Bedürfnisse zu entwickeln. Damit diese wichtigen, aber aufwendigen Verfahren die Regionen und Gemeinden finanziell nicht überfordern, sind gemäss der Vereinigung Urbanistica entsprechende Finanzmittel bereitzustellen. Denkbar wäre, die Agglomerationsprogramme vermehrt für Stadtplanungen zu verwenden und erst in zweiter Linie für den Bau von Mobilitätsinfrastrukturen.

> urbanistica.ch/

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