Zementherstellung mit Sonnenenergie

Anfang 2022 gaben zwei global tätige Unternehmen bekannt, dass sie zum ersten Mal erfolgreich Solarklinker in einem kleinen Batch-Pilotverfahren hergestellt hatten. Nun erfolgte der Übergang zur Produktion unter werksähnlichen und kontinuierlichen Bedingungen mit einer solarbetriebenen Zement-Pilotanlage.

Wie die Unternehmen Synhelion und Cemex im Augustm2023 mitteilen, haben sie in ihrer Zusammenarbeit einen weiteren Meilenstein zur vollständig solarbetriebenen Zementproduktion erreicht: Sie haben ihre Technologie auf ein industrietaugliches Level skaliert. Dazu gehört die kontinuierliche Klinkerproduktion mit Solarwärme. Die Herstellung von Klinker ist der energieintensivste Teil der Zementherstellung.

«Ich bin überzeugt, dass wir uns den Technologien nähern, die eine CO2-neutrale Zement- und Betonproduktion ermöglichen», erklärte Fernando A. González, CEO von Cemex. «Die substanziellen Fortschritte, die ich hier sehe, beweisen, dass solarer Zement nicht nur ein Traum ist, sondern durch kontinuierliche Zusammenarbeit, Forschung und Tests realisierbar ist.»

Gianluca Ambrosetti, Co-CEO und Mitgründer von Synhelion, ergänzt: «Dies ist ein aufregender Meilenstein für alle Beteiligten, der durch die hervorragende Zusammenarbeit zwischen den Teams von Cemex und Synhelion erreicht wurde. Unsere Technologie kann einen wichtigen Beitrag zur Dekarbonisierung der Zementproduktion leisten. Wir freuen uns auf weitere bahnbrechende Erfolge in diesem Bereich.»

Klinker wird in einem Drehrohrofen bei knapp 1500°C hergestellt. Zur Beheizung des Ofens werden heute in der Regel fossile Brennstoffe verwendet, die für etwa 40 Prozent der direkten CO2-Emissionen bei der Zementherstellung verantwortlich sind. Die Technologie von Synhelion liefert Hochtemperatur-Prozesswärme, um Zementklinker ohne fossile Brennstoffe herzustellen.

Der vollständige Ersatz fossiler Brennstoffe durch Solarenergie ist ein entscheidender Schritt für Cemex, um bis 2050 CO2-neutral zu werden. Darüber hinaus schafft die Technologie die nötigen Voraussetzungen, um das bei der Kalzinierung anfallende restliche CO2 ohne zusätzlichen Aufwand in konzentrierter Form abzuscheiden und einzufangen.

Die Partnerschaft von Synhelion und Cemex hat kürzlich eine wichtige Anerkennung erhalten. Das US-Energieministerium vergab 3,2 Millionen US Dollar an Solar MEAD, ein gemeinsames Projekt von Cemex, Sandia National Laboratories und Synhelion, um die Bedingungen zur Maximierung der Wärmeübertragung auf die Rohzementmischung zu untersuchen.

Diese Zusammenarbeit erhielt auch eine lobende Erwähnung in der Kategorie Eco-Innovator der Corporate Citizenship Innovation Awards, die vom Boston College Center for Corporate Citizenship gesponsert werden – einer Organisation, die sich für die Förderung der sozialen Verantwortung und Nachhaltigkeit von Unternehmen einsetzt.

Weitere Informationen unter cemex.com und synhelion.com

Nahaufnahme des Receivers von Synhelion, der solare Hochtemperatur-Prozesswärme von über 1500 °C liefert.

 

Weltweit einzigartiges Wasserbaulabor

Das neue Wasserbaulabor der Universität für Bodenkultur in Wien (BOKU) öffnete vor Kurzem seine Schleusen für 10'000 Liter Donauwasser pro Sekunde. Die einzigartige Einrichtung nutzt die Höhendifferenz von Donau und Donaukanal am Brigittenauer Sporn, um – weltweit erstmals – praxisorientierte Modellversuche und angewandte Forschung im Originalmassstab (1:1) zur Lebensgrundlage Wasser für zukünftige Generationen zu betreiben.

Der viergeschossige Neubau, dessen präzise High-Tech-Fassade sich in der Spiegelung von Himmel und Donauwellen zuweilen optisch auflöst, bildet ein ästhetisches Vis-à-vis zu den historischen Otto-Wagner-Bauwerken der Umgebung. Von ATP architekten ingenieure, Wien nach gewonnenem Wettbewerb – in Arge mit iC Consulenten – geplant, ist das Wasserbaulabor auch bauphysikalisch und gebäudetechnisch innovativ und hocheffizient.

Weltweit einzigartiges Forschungsgebäude

Das hochmoderne Wasserbaulabor der Universität für Bodenkultur Wien ist weltweit einzigartig – hier lassen sich erstmals praxisorientierte Modellversuche im Originalmassstab (1:1) durchführen. Die Wasserspiegeldifferenz von drei Meter zwischen Donaukanal und Donau nutzend, ermöglicht das Labor umfassende Forschungsarbeit zu aktuell brennenden Themen wie Hochwasserschutz, Umweltschutz, Gewässermorphologie, Sedimenttransport sowie Wasserkraft und -strassen. Innovativ verknüpft sind Indoor-, Outdoor- und Public-Labs, wo Labor-Rinnen und -Modelle sowohl im Gebäude als auch im Freien betrieben werden. Herzstück des Labors ist der unter dem Wasserspiegel liegende «Main Channel», durch den ohne Pumpen bis zu 10’000 Liter Donauwasser pro Sekunde geleitet werden können.

Eine Herausforderung an die Planung stellte auch der Spezialtiefbau des teilweise unterirdischen Labors dar. Ein hochkomplexes System aus Stahlbeton sowie konstruktivem Stahl- und Holzbau trägt nun das Gebäude. Über energieaktivierte Bohrpfähle und die Betonkernaktivierung in den Schlitzwänden wird über das Tragwerk Erdwärme für Heizung und Kühlung genutzt.

Nach gewonnenem Wettbewerb (2016) wurden ATP architekten ingenieure, Wien, (Architektur und Tragwerksplanung) in Arge mit iC Consulenten (Haustechnik und Stahlwasserbau) mit der BIM-unterstützten Integralen Planung dieses ambitionierten Projekts beauftragt.

Projektdaten

Auslober: Universität für Bodenkultur Wien (BOKU)

Ort: Wien, AT

Baustart: 2019

Fertigstellung: 2022

Eröffnung: 2023

Bruttogeschossfläche: ca. 15.100 m³

Bruttorauminhalt: ca. 115.000 m³

Wasserbaulabor BOKU, Wien, AT

Zirkulit im praktischen Einsatz

Die grösste Immobiliengesellschaft der Schweiz Swiss Prime Site hat sich bei ihrem Neubau des JED in Schlieren für den Zirkulit-Beton entschieden. Die Vision der Zirkulit AG ist es, das kreislauffähige Haus auf mineralischer Basis zu bauen.

Mit ihrem JED-Neubau in Schlieren will Swiss Prime Site neue Wege beschreiten. Mit dem Baukonzept 2226 und der zirkulären Bauweise möchte das Unternehmen den Weg zur Einfachheit und zu mehr Nachhaltigkeit in ihren Immobilienentwicklungen beschreiten. Das JED (Join Explore Dare) ist ein Zentrum für Innovation, Unternehmertum und Wissenstransfer. Dieses wird durch den Neubau mit attraktiven und nachhaltigen Arbeitswelten erweitert. Swiss Prime Site ist die erste Bauherrin, die sich bereits im Oktober 2020 für den ersten zirkulären Beton der Schweiz, und sich somit für Ökologie und Nachhaltigkeit in der Bauweise entschieden hatte.

Das Unternehmen verpflichtet sich zur Nachhaltigkeit

Bereits im Oktober 2020 hat sich Swiss Prime Site beim Neubau des JED in Schlieren für den Zirkulit-Beton entschieden. Mit dem Einbau von 8300 Kubikmeter Zirkulit wurden gesamthaft über 10’000 Tonnen Primärressourcen eingespart und 83 Tonnen CO2 im Material gebunden. Der Einsatz des Zirkulit-Betons bekräftigt die Transformation zur Kreislaufwirtschaft und setzt ein Zeichen für zukünftige Generationen. Mit diesem Konzept will Swiss Prime Site flexible und nachhaltige Flächen für diverse Mieter schaffen.

Gemeinsam handeln

Zirkularität ist ein wichtiges Element in der Ökologie. Der Bau spielt hier eine entscheidende Rolle. Kreislaufwirtschaft benötigt alle Akteure, die sich für zirkuläres Bauen entscheiden.

Zirkulit-Beton ist die neuste Generation

Dank einer speziellen Rezeptur übertrifft der Zirkulit-Beton bezüglich Nachhaltigkeit alle bisher bekannten Betonarten. Zirkulärer Beton kombiniert erstmals die Ressourcenschonung mit einem minimalen CO2-Fussabdruck und ist im ganzen Haus einsetzbar. Die Umwelteigenschaften werden transparent und fremdüberwacht ausgewiesen.

Um die Transformation zur Kreislaufwirtschaft zu erreichen, braucht es Bauherr:innen wie Swiss Prime Site, die sich für zirkulären Beton entscheiden.

Mehr Informationen zum zirkulären Beton bei Zirkulit AG

Regionale Verankerung

Die Schweizer Bauhandelsgenossenschaft HG Commerciale (HGC) übernimmt per 1. Juli 2023 die Geschäftsaktivitäten des Glarner Baustoffhändlers GL Baumaterialhandel GmbH und verstärkt damit ihre Präsenz in der Region.

Die GL Baumaterialhandel GmbH ist ein 2007 gegründetes Familienunternehmen mit einer starken lokalen Verankerung. Das Unternehmen mit Sitz in Niederurnen ist spezialisiert auf den Vertrieb von Baumaterial, Farbe, Betriebsmaterial sowie Werkzeug und zudem bekannt für sein Angebot im Bereich Gartenbaumaterial.

Die Mitarbeitenden, der Standort und das Sortiment werden per Anfang Juli in die HGC integriert. «Mit dieser Übernahme bauen wir unsere Präsenz im Marktgebiet Glarnerland weiter aus», sagt Martin Tobler, CEO der HGC. «Durch unsere neue Verkaufsstelle in Niederurnen sind wir für unsere Kunden in der Region besser erreichbar. Am Standort erwartet sie eine breite Auswahl an Produkten und Dienstleistungen sowie eine kompetente Beratung in den Bereichen Baumaterial und Gartenbau. Auf www.hgc.ch können sich unsere Kunden einfach und bequem über das Angebot der HGC informieren.»

Fritz Inglin, Inhaber der Mutterfirma Fritz Inglin Holding AG, kommentiert den Verkauf des gemeinsam mit Sohn Franco Inglin aufgebauten Baustoffhandelsbetriebs wie folgt: «Für uns ist es an der Zeit, den Generationenwechsel einzuleiten und Franco in die anderen Geschäftsbereiche der Mutterfirma einzuführen. Mit der HGC wurde eine ideale Nachfolgeregelung für unseren Baumaterialhandelsbetrieb und dessen Mitarbeitende gefunden. Wir sind überzeugt, dass die HGC den Standort Niederurnen mit unserem erfahrenen Team erfolgreich in die Zukunft führen wird. Wir wünschen der HGC mit der neuen Verkaufsstelle im Glarnerland viel Erfolg.» Franco Inglin wird die Integration eine Zeit lang begleiten.

Weitere Informationen, Kontakte und Öffnungszeiten: hgc.ch/niederurnen 

Die HGC (HG Commerciale) hat nun eine starke Filiale
an der Badstrasse 22, 8867 Niederurnen GL.

Diplome, zweimal Gold und glückliche Gesichter

Am Freitag, 16. Juni 2023 fand die Diplomfeier der Bauführerschule Verkehrswegbau und Hochbau im Campus Sursee statt. Diplome gingen an 23 HF Bauführung Hochbau, 25 HF Bauführung Verkehrswegbau. Zweimal wurde der Goldene Baumaster 2023 verliehen und der Teilnehmer mit den besten Modulabschlussprüfungs-Ergebnissen gewann den ODEC-Preis.

Die festliche Atmosphäre lag bereits bei der Ankunft im Foyer vom Campus Sursee in der Luft. Auch der grosse goldene Baumaster und der grüne Catwalk am Eingang zum Konferenzsaal bestätigten den glanzvollen Eindruck. Die langersehnten Diplome für die Absolventen der Höheren Fachschule wurden an diesem Abend feierlich vergeben. 23 Bauführer im Hochbau sowie 25 Bauführer im Verkehrswegbau wurden an der Diplomfeier geehrt.

Glückwünsche für alle

Neben einem Überraschungsgast, essbaren wie auch musikalischen Leckerbissen standen natürlich die erfolgreichen Diplomanden im Rampenlicht. Die beiden Hochbau- und Verkehrswegbau-Klassen, welche im Jahr 2021 mit der Blockausbildung gestartet haben, beziehungsweise die Verkehrswegbauer, die mit der berufsbegleitenden Ausbildung im 2020 starteten, standen im Zentrum der Feier im Campus Sursee. Sie und ihre Begleitungen wurden von Marcel Probst, Schulleiter HF Bauführung, herzlich begrüsst. Er gratulierte den erfolgreichen Absolventen der Bauführerschule zu ihrer grossartigen Leistung.

Marcel Probst war es dann auch, welcher den Überraschungsgast dieses Abends zu sich auf die Bühne holte und ihn ganz im Stil der Sportschau interviewte und ihm auf den Zahn fühlte. Dies war kein geringer als Matthias Aeschbacher, erfolgreicher Schwinger, Schlussgangteilnehmer am ESAF 2022 in Pratteln und dipl. Bauvorarbeiter.

Franziska Frey, übergab die Grussbotschaft des Schweizerischen Baumeisterverbands (SBV) und richtete ebenfalls ihre besten Glückwünsche an alle Diplomanden. Sie nahm Bezug auf den grossen Marktwert der frisch diplomierten Bauführer und wünschte allen viel Erfolg bei deren Tätigkeiten.

Marcel Probst übernahm die feierliche Aufgabe zusammen mit Matthias Aeschbacher und übergab die Diplome an die frisch gekürten und erfolgreichen Absolventen der Höheren Fachschule Bauführung. Jeder Diplomant wurde jeweils mit grossem Applaus gewürdigt. Die Erleichterung der einzelnen Absolventen über das Erreichen ihres Abschlusses war richtiggehend spürbar und die Stimmung dementsprechend erfreut.

Verleihung goldener Baumaster

Der Abend genoss einen weiteren Höhepunkt. Thomas Stocker, Geschäftsführer Bildungszentrum Bau, übernahm das ehrenvolle Amt und übergab den Goldenen Baumaster zur Ehrung der besten Diplomarbeit. Bis zur Moment der Übergabe gelang es Stocker, die Spannung hoch zu halten, bis er dann die Namen der beiden Gewinner ausrief.

Die Auszeichnung der Bauführerschule Fachrichtung Verkehrswegbau ging an Silvan Suter aus Wangen SZ. In der Fachrichtung Hochbau sicherte sich die begehrte Trophäe Christian Stadelmann aus Willisau LU. Zudem erhielt Manuel Zwahlen aus Roggenburg BL die Auszeichnung von der ODEC für die besten Leistungen während der Ausbildungszeit, diese wurde durch Stefan Hoffmann, Präsident ODEC Zentralschweiz, überreicht.

Mit coolem Sound sorgte die Grenchner Rockband «Light Food» für eine lockere Stimmung. Ihr Repertoire aus Rock, Oldies, Blues Rock, Country und Reggae begeisterte alle Gäste.

 

 

Versickerung auf der Liegenschaft

Ein Onlineseminar des Verband Schweizer Abwasser- und Gewässerschutzfachleute VSA geht der Frage nach, ob und wie jede Liegenschaft zur Versickerung von Regenwasser geeignet ist. Das Webinar ist nun als Videostream verfügbar.

Ein provokativer Titel zur Versickerung: Geht nicht gibt’s nicht!

In diesem VSA-Online-Seminar wird der Frage nachgegangen, wie die Versickerung von Regenwasser auf einer Liegenschaft möglich wird. Zum Beispiel: Ist ein schlecht sickerfähiger Untergrund tatsächlich Grund genug für den Verzicht auf die Versickerung? Sind oberflächliche Versickerungen nicht dennoch möglich? Gibt es Varianten, Teillösungen dazu? Wie kann der Geologe Bauwillige in dieser Frage unterstützen und was kann die Behörde beitragen, um die Versickerung auf der Liegenschaft zu fördern?

Die Referenten Pierre Gander von der Jäckli Geologie AG und Hans Balmer vom AWEL des Kantons Zürich informieren Sie und diskutieren mit Ihnen Lösungsmöglichkeiten, Grenzen und Fragen, was verbessert werden kann, um die Versickerung auch bei bestehenden Anlagen flächendeckend zu fördern.

Zur Webseite des SVGW und des VSA

Zur Webinar-Aufzeichnung auf Youtube

«FireDrone» zur Brandbekämpfung

Forscher der Empa und des «Imperial College London» entwickeln eine hitzeresistente Drohne, die bei einem Gebäude- oder Waldbrand den Gefahrenherd aus nächster Nähe analysieren kann. So können Feuerwehrleute die Strategie eines Hochrisiko-Einsatzes optimieren, bevor sie die Gefahrenzone betreten.

Drohnen werden heute bereits zur Brandbekämpfung eingesetzt, um Luftaufnahmen zu machen, Feuerlöschschläuche auf Hochhäuser zu heben oder in abgelegenen Gebieten Löschmittel abzuwerfen, etwa um die Ausbreitung von Waldbränden einzudämmen – allerdings nur in sicherer Entfernung zum Brandherd.

«Um näher heranzufliegen, ist die extreme Hitzeentwicklung eines Brandes für herkömmliche Drohnen zu gross», sagt David Häusermann vom «Sustainability Robotics»-Labor der Empa. Nah am Feuer schmilzt der Rahmen, und die Elektronik gibt auf. «Mehr als Luftaufnahmen der Brandstelle aus sicherer Entfernung sind mit handelsüblichen Drohnen nicht möglich», so Häusermann. Das Ziel des Robotik-Forschers war es daher, eine Drohne zu entwickeln, die der Hitze standhält und so schnell und präzise Daten aus dem Zentrum des Gefahrenherds liefern kann.

Drohnenforscher David Häusermann vom «Sustainability Robotics»-Labor der Empa entwickelt Drohnen, die bei Brandeinsätzen mitten in die Gefahrenzone fliegen können.

Um ihre Drohne möglichst leicht, widerstandsfähig und hitzbeständig zu bauen, wählten die Materialforscher ein Aerogel auf Basis eines Polyimid-Kunststoffs, wie sie auch von der Nasa erforscht werden.

Empa-Forscher Shanyu Zhao setzte bei der Synthese des Aerogels jedoch nicht auf Polyimid allein: Das Kompositmaterial besteht aus Polyimid und Silica und ist zudem mit Glasfasern verstärkt. «Laboranalysen haben gezeigt, dass dieses vergleichsweise feuerresistente Material sich für den Einsatz in Drohnen besonders gut eignet», erklärt Aerogel-Forscher Zhao.

Shanyu Zhao vom «Building Energy Materials and Components» im Empa-Labor.

Bei ersten Tests in der Flugarena der Empa in Dübendorf schnitt der Prototyp der «FireDrone» bereits gut ab. Die Flugeigenschaften und die Steuerbarkeit der rund 50 Zentimeter grossen Drohne waren auch mit Aerogel-Isolationsmantel und einem zusätzlich eingebauten Kühlsystem sowie einer Aluminiumverkleidung, um Wärme zu reflektieren, hervorragend. Das Design, das die Forscher soeben im Fachblatt «Advanced Intelligent Systems» publizierten, konnte in dieser «Trockenübung» überzeugen.

Ob das Fluggerät aber auch die Feuerprobe bestehen würde, mussten Versuche unter möglichst realen Bedingungen zeigen, die typisch für einen Brandeinsatz sind. Das Empa-Team konnte ein derartiges «real-life Szenario» auf dem Trainingsgelände des Ausbildungszentrum Andelfingen nutzen.

Während Stefan Keller, Ausbildungskoordinator Feuerwehr der Gebäudeversicherung des Kantons Zürich, mit der Logistik-Crew des Ausbildungszentrums ein Gasfeuer in einer überdimensionalen Metallschale entfachten, steuerten die Drohnenpiloten ihr Gerät mitten ins Inferno.

Auf dem Testgelände des Ausbildungszentrums Andelfingen des Kantons Zürich kann die «FireDrone» in einer möglichst realen Situation ihr Können beweisen.

Das Ergebnis: Der «FireDrone»-Prototyp überstand mehrere Testflüge. Zufrieden zieht Drohnenforscher Häusermann Bilanz: «Auch nach mehreren Flügen sind die Elektronik, die Wärmebildkamera und die CO2-Sensoren der «FireDrone» unbeschadet und bereit für weitere Tests.» Ein nächster Schritt wäre nun, die «FireDrone» in einem Feuer zu testen, das anders als die vergleichsweise saubere Gasflamme eine starke Russentwicklung zeigt.

Feuerwehr-Experte Stefan Keller zeigt sich von den Ergebnissen beeindruckt: «Macht eine Drohne die erste Lageerkundigung, müssen wir die Feuerwehrleute nicht sofort in die Gefahrenzone schicken. Für uns ist dieser Fortschritt enorm interessant».

Die «FireDrone» könnte ausserdem in extrem kalten Umgebungen, etwa in Polarregionen und auf Gletschern, eingesetzt werden. Das Team hat die Drohne auch in einem Gletschertunnel in der Schweiz getestet, um zu untersuchen, wie sich das System bei sehr kalten Temperaturen verhält. Um den Prototypen weiterzuentwickeln, laufen bereits Gespräche mit möglichen Industriepartnern. «Die Anwendung von Drohnen wird oft durch Umweltfaktoren wie extreme Temperaturen eingeschränkt», so Mirko Kovac. «Mit der «FireDrone» zeigen wir einen Weg auf, das künftige Anwendungsspektrum für Drohnen in extremen Umgebungen deutlich zu erweitern.»

Die «FireDrone» ist dank des speziellen Aerogel-Mantels für Einsätze sowohl in Hitze- als auch in Kältebereichen geeignet.

Empa – für Material und Technologie

20 Jahre Stiftung FAR

Am 1. Juli 2023 ist es genau 20 Jahre her, als die Stiftung FAR für den flexiblen Altersrücktritt im Bauhauptgewerbe (GAV FAR) ihre Arbeit aufnahm. Bis dato wurde damit über 26'800 Bauarbeitern und Bauarbeiterinnen der frühzeitige Altersrücktritt ermöglicht.

Am 12. November 2002 vereinbarten der Schweizerische Baumeisterverband und die Gewerkschaften Unia (damals GBI) und Syna, einen Gesamtarbeitsvertrag zum flexiblen Altersrücktritt abzuschliessen und eine Erklärung zur allgemeinen Verbindlichkeit anzustreben. Später wurde auch Baukader Schweiz (damals Schweizerischer Baukaderverband) mit einbezogen.

Bereits am 1. Juli 2003 war es dann so weit: Die Stiftung FAR wurde mit der Umsetzung des flexiblen Altersrücktritts betraut und nahm ihre Arbeit auf. Beitragszahlungen wurden eingefordert, Leistungsansprüche geprüft und die ersten Renten gesprochen.

In den 20 Jahren ihrer Tätigkeit konnte die Stiftung FAR mehr als 26’800 Renten bewilligen. Es handelt sich um ein Renten-Umlageverfahren. Stand dieses Jahr werden über 8’400 Renten ausgerichtet. Jährlich werden fast 2000 neue Renten zu durchschnittlich 4’500 Franken pro Monat für maximal fünf Jahre gesprochen.

Die Erfolgsgeschichte wird fortgesetzt

Wie der Schweizerische Baumeisterverband SBV mitteilt, gratulieren die Baumeister der Stiftung FAR zum Jubiläum für zwanzig Jahre Tätigkeit bezüglich Frühpensionierung auf dem Bau.

Die Stiftung für den flexiblen Altersrücktritt im Bauhauptgewerbe FAR ist eine grosse Errungenschaft des Bauhauptgewerbes für dessen langjährigen, treuen Arbeitnehmenden. Umso mehr gilt es, der Stiftung FAR und dem Pioniermodell des frühzeitigen Altersrücktrittes Sorge zu tragen. Als Gründungsverband dankt der SBV allen, die sich weiterhin dafür einsetzen, dass der frühzeitige Altersrücktritt zukunftsgerichtet gestaltet und sichergestellt wird.

Die Stiftung FAR wird ihre Arbeit zu Gunsten des Wohls der Bauarbeiterinnen und Bauarbeiter und der Baubranche mit Engagement fortsetzen und sieht zuversichtlich in die Zukunft.

Stiftung für den flexiblen Altersrücktritt im Bauhauptgewerbe FAR

Wasserversorgung im Umbruch

Die 25. Lippuner Fachtagung, organisiert von Jeannette Lippuner, findet am 16. November 2023 im Spoerry Areal in Vaduz statt. An der eintägigen Fachtagung Wasser werden über 350 Besucher und bis zu 70 Aussteller aus dem In- und Ausland erwartet.

Die Lippuner Fachtagung hat sich überregional und international etabliert und hat zunehmend an Bedeutung gewonnen. Sie findet jährlich, alternierend in Vaduz und Baden statt. Aus dem Terminkalender der Schweizerischen Wasserbranche ist die Lippuner Fachtagung heute nicht mehr wegzudenken.

Die Tagesmoderation wird von Jeannette Lippuner, Spezialistin in Wasserrecht, übernommen. Die Verabschiedung und Diskussion führt Roberto Pianta, dipl. Ing. ETH. Das detaillierte Tagungsprogramm mit Referenten und Themen finden Sie unter www.lipartner.ch.

Auch in diesem Jahr profitieren die Besucher von Vorträgen exzellenter Referenten aus Verwaltung, Privatwirtschaft und angewandter Forschung sowie von einem umfassenden Überblick über Produkte und Dienstleistungen aus der Wasserbranche in der Leistungsshow.

Infos zur Lippuner Fachtagung 

Zum Tagungsprogramm

Fotos von der Fachtagung 2022 in Baden

 

Einstiegsfoto: Janik/Unsplash

A1 ist eingedeckt!

In der Nacht vom 15. auf den 16. Juni 2023 wurden die letzten Fertigbetonträger für die Überdachung von vier Durchgangsspuren plus zwei Ein-/Ausfahrsspuren plus mittlere Tunnelwand auf ganzer Breite im Bereich Schörli, Zürich-Schwamendingen, versetzt. Ihre erfolgreiche Mammutaufgabe feierten die Bauleute mit Champagner auf der fertig eingedeckten Autobahn.

In der Arge EHS sind vier Unternehmen an der Ausführung beteiligt: Die Implenia Schweiz AG und Marti Bauunternehmung AG mit jeweils 27 Prozent, die Walo Bertschinger AG mit 26 Prozent, die Anliker Bauunternehmung AG mit 20 Prozent. Federführend ist die Implenia Schweiz AG. Die technische und kaufmännische Leitung unterliegt der Walo Bertschinger AG.

Seit 19. April 2023 wurde Träger für Träger eingehievt, mit jedem der Fertigbetonträger wuchs das Dach um weitere gut 2,5 Meter. Am 15. Juni 2023, um genau 21.53 Uhr war es dann soweit, die Autobahn verschwand unter dem letzten Träger.

Das Dach der Einhausung Schwamendingen ist gesamthaft ein Kilometer lang. Die ersten 500 Meter wurden in Ortsbeton ausgeführt, die zweiten 500 Meter (Abschnitt Schörli) mittels der Fertigbetonträger. Der Grund für das Versetzen der gewaltigen Träger liegt darin, dass in diesem Abschnitt unter der Autobahn der Tramtunnel verläuft, deswegen darf die Mittelwand nicht belastet werden.

Und die Last auf dem Autobahndach ist gross: Darüber wird ein Dachgarten entstehen. Mit rund 930 Meter Länge und 30 Meter Breite wird dies wahrscheinlich der grösste Stadtpark der Schweiz. Bald sollen auch die neuen Liegenschaften an der neuen Einhausung entlang durch die Wohnbau-Genossenschaften realisiert werden.

Nun werden mit dem Aufbau der Gesamtanlage an deren Stelle neue Gebäude aufgebaut, es werden Aufgänge von beiden Seiten zum neuen Stadtpark und Zugänge zur unterirdischen Tramhaltestelle entstehen. Die Arge EHS bleibt bis zum Abschluss der Bauarbeiten der Autobahn-Einhausung. Im Mai 2024 soll der Infrastrukturbau abgeschlossen sein. Der neue Stadtpark soll Mitte 2025 eröffnet werden.

Technische Daten in Kürze

  • 178 FBT Fertigbetonträger, jeweils L x B x H = 30 x 2,5 x 1,5 Meter, rund 70 Tonnen schwer, zusätzlich 54 FBT mit 20 Meter Länge und etwa 40 Tonnen Gewicht (letztere wurden in neun Januarnächten versetzt)
  • Mittels Toggenburger Seilzugkran in insgesamt 20 Nächten eingehievt
  • Beginn: 19. April 2023, Ende: 15. Juni 2023, in 4 Etappen
  • 21.53 Uhr: Abschluss, Einpassen des letzten Trägers, massgenau

einhausung.ch

 

 

 

Die Talsperren-Spezialisten

Das Unternehmen Taf Taucharbeiten AG mit Sitz in Lyss ist seit über 20 Jahren im Seeleitungsbau tätig. Ihre Profis gewährleisten einen erfolgreichen Projektablauf.

Die Bedingungen unter Wasser können oft kompliziert und anspruchsvoll sein. Typische Merkmale sind sehr grosse Wassertiefen, etwa im alpinen Bereich, oder sehr geringe Wassertiefen in Verbindung mit schmalen Uferstreifen. Daneben sind meist umwelttechnische Auflagen zu erfüllen. Schweres, schwimmendes Gerät lässt sich häufig nur eingeschränkt oder überhaupt nicht einsetzen. Seeleitungsvorhaben erfordern daher stets detaillierte Planungen von meist sehr individuell ausgestalteten Verlegeverfahren. Daneben ist auch der Betrieb der Leitungen inklusive Wartungs- und Reparaturarbeiten zu berücksichtigen.

Dank ihren erfahrenen Tauchern sowie technisch hochwertigen und modernen Maschinenpark erledigen die Spezialisten von Taf Taucharbeiten alle Arbeiten rund um Seeleitungen unter höchstem Sicherheitsstandard.

Entschlammungen

Mit der langjährigen Erfahrung und mit topmoderner Ausrüstung garantiert das Unternehmen Taf Taucharbeiten AG eine erfolgreiche und termingerechte Durchführung des spezifischen Entschlammungsprojekts. Dabei gibt es keine Umweltbeeinträchtigung: Der Prozess findet in einem geschlossenen System mit permanenter automatischer Überwachung statt.

Unterwasser-Inspektionssystem ROV

Das System besteht aus einem ROV (Remotely Operated Vehicle) mit integriertem 360°-Sonar. Die Kabellänge beträgt 2000 Meter und die maximale Einsatztiefe 300 Meter. Der ROV ist handlich und leicht und eignet sich dadurch auch für den Einsatz auf kleineren Booten sowie in schwer zugänglichen Gewässern (zum Beispiel Bergseen). Er verfügt über einen Greifer mit Öffnen/Schliessen sowie 360°-Drehung und weist einen zusätzlichen 24-V-Stromausgang für optionale Geräte auf. Inspektionen von Leitungen (innen und aussen) 200 bis 2000 Millimeter Durchmesser gehören auch zu unserem Einsatzgebiet.

Multibeam – Hydrographie – Fächerecholotung

Das Multibeamsystem von Taf Taucharbeiten ist überall dort im Einsatz, wo Gewässerböden, Brücken, Spundwände usw. flächenhaft und mit grossen Punktdichten aufgenommen werden sollen. Genaue Geländeaufzeichnungen sind für viele Bereiche essentiell wie zum Beispiel für die Umwelt (Hochwasserschutz), die Sicherheit (Instabilitäten von Brücken), die Wasserkraftwerke (Verlandungen) oder für die Forschung und Archäologie.

Taf Taucharbeiten AG | 3250 Lyss
taf-taucharbeiten.ch

steelinn n°45

Das Stahlbau Zentrum Schweiz SZS lädt ein zur Baustellenführung: «Mit Aushubmaterial und Stahl bauen» in Volketswil.

Das Architekturbüro Rudaz Architekten (Zürich) baut in Volketswil ein Einfamilienhaus, das im Kleinen versucht, was im Grossen bald Normalität sein soll: Ein Haus, bei dem bereits die Verwertung der Bauteile nach dessen Nutzungsdauer bedacht wurde. Ein Stahlleichtbau, «designed for disassembly», bietet die statische Struktur dieses Gebäudes.

Als Vormauerung und Speichermasse im Hausinneren wurden Presssteine aus Aushubmaterial verwendet. Anstatt auf der Deponie zu landen, werden dadurch die Erdmassen aus Baugruben direkt als Baumaterial genutzt.

Save the date

Was: Baustellenbesuch am Donnerstag, 8. Juni 2023 | Beginn: 17.00 Uhr | Die Veranstaltung schliesst mit einem gemeinsamen Apéro.

Wo: Brugglenstrasse 28, Volketswil | Es kann auf dem Parkplatz des benachbarten Tennisclubs geparkt werden.

Kurskosten SZS-Mitglieder: kostenlos | Nicht-Mitglieder: 50 CHF

Hier geht es zur Anmeldung

Fotostrecke

Beim Bau des Einfamilienhauses in Volketswil wurde die Verwertung der Bauteile nach dessen Nutzungsdauer bedacht. Die Fotos stammen von Lars Reinhardt, Rudaz Architekten, und Katharina Wyss, SZS.

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