Einspracherechte sollen eingeschränkt werden

Der Schweizerische Baumeisterverband (SBV) will den Wohnungsbau mit der Einschränkung der Einspracherechte gegen Bauprojekte fördern. Er ortet die Gründe für die derzeit ungenügende Wohnbautätigkeit in zu langwierigen Bewilligungsverfahren und zu grosszügigen Einsprachemöglichkeiten.

2025 werden voraussichtlich nur rund 42000 statt der benötigten 50000 neuen Wohnungen gebaut. Die Leerstandsquote ist in vielen Regionen sehr tief. Eine Studie des Bundesamts für Wohnungswesen (BWO) bestätigt für den Schweizerischen Baumeisterverband (SBV) den Handlungsbedarf hinsichtlich der Beschleunigung der Baubewilligungsverfahren und Reduktion der Einsprachen. Diese Erkenntnisse bestärken den SBV in der Überzeugung, dass gesetzliche Reformen der wichtigste Hebel zur Bekämpfung der Wohnungsnot sind.

Wohnungsbau hinkt dem Bedarf hinterher

Trotz einer leichten Erholung der Bautätigkeit im Wohnungsbau reicht die Zahl der neu erstellten Wohnungen gemäss Angaben des Bundes nicht aus, um die wachsende Nachfrage zu decken. Das Neuangebot dürfte dieses Jahr 20 Prozent unter dem Neubedarf liegen. Am 1. Juli 2025 hat das Bundesamt für Wohnungswesen (BWO) eine Studie zu den Ursachen der langen Baubewilligungsverfahren und der steigenden Zahl von Einsprachen veröffentlicht. Die Studie zeigt auch Lösungsansätze auf.

Trotz einer leichten Erholung der Bautätigkeit im Wohnungsbau reicht die Zahl der neu erstellten Wohnungen gemäss Angaben des Bundes nicht aus, um die wachsende Nachfrage zu decken. (Foto: SBV)

Die Erkenntnisse bestätigen für den SBV seine seit Langem gestellten Forderungen: „Wir brauchen gesetzliche Reformen, um die Bewilligungsverfahren zu beschleunigen und unnötige Einsprachen zu verhindern oder rascher zu behandeln.“ Diverse Vorstösse im nationalen Parlament verfolgen genau diese Ziele und werden von der bürgerlichen Mehrheit unterstützt. Der SBV will sich für eine möglichst rasche Umsetzung dieser Massnahmen einsetzen. Nur so würden Investitionen ausgelöst, Planungs- und Rechtssicherheit hergestellt und dringend benötigter Wohnraum geschaffen werden. Konkret fordert der SBV:

Schnellere Planungs- und Bewilligungsverfahren

  • Beschleunigung von Planungs- und Baubewilligungsverfahren.
  • Einsprachen auf schützenswerte Eigeninteressen beschränken.
  • Generelle Einschränkung der Einspracherechte, beispielsweise durch Gebühren oder Schadenersatzpflicht bei Verzögerungen.

Raumplanerische Grundlagen anpassen

  • Höhere Ausnutzungsziffern.
  • Kleinere Grenzabstände.
  • Mehr Mischzonen für Wohnen und Arbeiten.

Interessenabwägung zwischen Wohnungsbau und Denkmalschutz

  • Wohnungsbau bei der Interessenabwägung mindestens gleich stark gewichten wie Denkmalschutz.
  • Die Direktanwendung des ISOS auf jene bundesrechtlichen Bewilligungsverfahren beschränken, die einen direkten Zusammenhang mit dem Ortsbildschutz haben.
  • Grundlegende Interessenabwägung zwischen ISOS und Verdichtung bereits im Richtplan respektive in der Bau- und Zonenordnung regeln.

Der SBV erwartet in dieser Hinsicht zügige Fortschritte, vor allem eine rasche politische und gesetzliche Umsetzung seiner Forderungen.

> baumeister.swiss/

 

Holzbautag 2025 in Biel

Der Holzbautag 2025 ist die bedeutendste Fachtagung der Holzbranche in der Schweiz. Er fördert den wissenschaftlichen Erfahrungsaustausch, erlaubt einen umfassenden Einblick in den Markt und bietet eine Diskussionsplattform zum Thema Holzbau.

Der Holzbautag 2025 findet am 17. September in Biel statt und widmet sich der Frage, wie Architektur und Planung die Umstellung zu einer nachhaltigen und resilienten Bauweise umsetzen können. Im Zentrum der Veranstaltung stehen die drei Begriffe natürlich, effizient, robust – verstanden als Qualitäten, die das Bauen von morgen bestimmen werden.

Der Holzbautag 2025 in Biel widmet sich der Frage der Umstellung von Architektur und Planung in Richtung einer nachhaltigen Bauweise. (Foto: BFH)

Die Veranstaltung bietet viel Raum für Inputs, Diskussionen und persönlichen Austausch mit allen am Bauen mit Holz beteiligten Architekten, Ingenieuren, Unternehmen, Bauträgerschaften und weiteren Interessierten. Eine Fachausstellung ergänzt die Veranstaltung, gibt Einblicke in Produktentwicklungen und regt zu konkreten Projekten an. Die Veranstaltung wird in Deutsch und Französisch durchgeführt, mit Simultanübersetzung in die jeweils andere Sprache. Der erweiterte Apéro am Ende des Anlasses bietet den Rahmen für weiteren Austausch und Kontakte.

Online-Anmeldung:

> bfh.ch/ahb/holzbautag

Baumeister wollen LMV verschlanken

An der ersten Verhandlungsrunde zum neuem LMV am 7. Juli 2025 haben die Baumeister ihre Vorschläge für einen neuen LMV präsentiert. Sie möchten die Regelungsdichte zur Arbeitszeit, zur Lohnentwicklung und zur täglichen Umsetzung im Betrieb reduzieren.

Das Bauhauptgewerbe kennt die höchsten Mindestlöhne für Handwerker Europas. Diese will der Schweizerische Baumeisterverband (SBV) nach eigener Aussage auch künftig erhalten. Darüber wollen die Baumeister ein neues Lohnmodell mit leistungsbasierter individueller Lohngerechtigkeit etablieren – also weg von generellen und hin zu individuellen Lohnerhöhungen. Weiter fordert der SBV mehr Flexibilität bei der Arbeitszeitgestaltung und ein resolutes Vorgehen gegen Schwarzarbeit und Lohndumping. Der SBV will den künftigen Landesmantelvertrag (LMV) «auf das Wesentliche» fokussieren, also weniger und klare Regelungen, die wirklich umsetzbar seien. Deshalb soll sich dieser – ergänzend zum Arbeitsgesetz – nur auf die wichtigsten ergänzenden Punkte beschränken.

Arbeitgeber und Arbeitnehmer sollen mehr Freiheit bei der Verteilung der wöchentlichen Arbeitszeit und der Gestaltung der Arbeitseinsätze erhalten. (Foto: SBV)

Vor allem individuelle Lohnerhöhungen

Neu soll aus Sicht des SBV jeder Effektivlohn auf dem Bau auf «fairen und transparenten» Lohnkriterien wie Ausbildung, Treue, Verantwortung und Erfahrung basieren, also Kriterien, die vor allem im Ermessensspielraum des Arbeitgebers stehen. Der SBV setzt sich auch künftig für attraktive Zusatzleistungen zum Lohn ein, wie etwa fünf Wochen Ferien, flexible Arbeitszeiten, Mittagsspesen, bezahlte Weiterbildungen.

Flexibilisierung der Arbeitszeiten

Die jährliche Normalarbeitszeit soll gemäss SBV mit 2112 Stunden unverändert bleiben und nicht erhöht werden. Dennoch sollen Arbeitgeber und Arbeitnehmer mehr Freiheit bei der Verteilung der wöchentlichen Arbeitszeit und der Gestaltung der Arbeitseinsätze erhalten. Die Arbeitsstunden, die über oder unter der vereinbarten Wochenarbeitszeit liegen, sollen einem Gleitzeitkonto gutgeschrieben respektive belastet werden. Der Saldo soll nach oben und unten begrenzt werden, um planbare und ausgeglichene Arbeitszeiten zu gewährleisten. Zeitguthaben sollen über einen längeren Zeitraum angespart und zu definierten Zwecken eingesetzt werden können, zum Beispiel für die persönliche Weiterbildung, für einen Langzeiturlaub oder die Betreuung von Familienangehörigen. Für eine bessere Planbarkeit werden Betriebsferien, Brückentage und Vorholtage bereits im Vorjahr festgelegt und den Arbeitnehmern bekanntgegeben.

baumeister.swiss/

 

 

 

Neubau Schulanlage Borrweg fertiggestellt

Mit der Schulanlage Borrweg ist termingerecht und unter Einhaltung des Budgets von rund 83 Millionen Franken ein neuer Identifikationspunkt im wachsenden Zürcher Quartier Friesenberg entstanden.

Mit der Fertigstellung der Schulanlage Borrweg in der Stadt Zürich ist das Schulhaus-Ensemble wieder komplett. Neben der denkmalgeschützten Schulanlage Friesenberg ist in den letzten drei Jahren ein Neubau für 18 Primarschulklassen mit Betreuungsinfrastruktur und Mensa für den Tagesschulbetrieb entstanden. Das Angebot wird ergänzt mit fünf Räumen für die Musikschule Konservatorium Zürich (MKZ), einer Doppelsporthalle und einer Schulschwimmanlage sowie Pausen- und Sportbereichen im Freien. Der Ausführungskredit für den Neubau inklusive der Provisorien von 83,3 Millionen Franken wurde eingehalten. Der Schulbetrieb in der Schulanlage Borrweg kann nach den Sommerferien beginnen.

Fünfgeschossiger Neubau

Der Entwurf für die neue Schulanlage stammt vom Architekturbüro Waldrap. Der kompakte fünfgeschossige Neubau mit den markanten «Brise Soleils», die als ein in die Fassade integrierter Sonnenschutz dienen, ergänzt die benachbarte Schulanlage Friesenberg und steht leicht zurückversetzt längsseitig zum Borrweg. Die Primarschulkinder können sich im Schulhaus durch die kurzen Wege und einfache Auffindbarkeit der Schulcluster gut orientieren.

Kaltluftschneise bleibt offen

Das Projekt ging 2020 als Sieger aus dem Architekturwettbewerb hervor. Die Schulanlage Borrweg liegt in einer wichtigen Kaltluftschneise am Uetliberg, welche in heissen Sommernächten bis weit in die Stadt hinein für Kühlung sorgt. Nicht zuletzt aufgrund seiner kompakten Form und seiner Ausrichtung zum Hang, welche die Kaltluftströme gut passieren lässt. Auf den Dachflächen sorgt eine Photovoltaikanlage für die Stromversorgung aus erneuerbaren Energien. Für eine nachhaltige Wärme- und Kälteversorgung ist die Schulanlage an das Anergienetz Friesenberg der Familienheim-Genossenschaft Zürich (FGZ) angeschlossen. Die Bepflanzung der Aussenräume leistet einen wichtigen Beitrag zur Förderung der Biodiversität. Auf den Baumschutz wurde grossen Wert gelegt und der Baumbestand wird um 40 Bäume erweitert.

> stadt-zuerich.ch/

Hochhaus mit Alterswohnungen

Ein gemeinsames Projekt der Gesundheitszentren für das Alter und der Stiftung Alterswohnungen der Stadt Zürich auf dem Areal Thurgauerstrasse soll das Wohn- und Pflegeangebot für das Alter in Seebach erhöhen. Den Architekturwettbewerb gewonnen haben Boa Architektur und Studio Mofa aus Zürich.

Auf dem Areal Thurgauerstrasse in Zürich-Seebach ist ein vielfältiges Angebot an gemeinnützigem Wohnraum für alle Altersgruppen geplant. Im südlich gelegenen Teilgebiet A soll ein Neubauprojekt mit einem Gesundheitszentrum für das Alter, mit Plätzen für 96 Bewohner und rund 130 Wohnungen der Stiftung Alterswohnungen der Stadt Zürich (SAW) entstehen.

Modell des Siegerprojekts. (Foto: Iris Stutz/Stadt Zürich)
Modell des Siegerprojekts. (Foto: Iris Stutz/Stadt Zürich)

Das Team von Boa Architektur und Studio Mofa konnte sich mit einem 22-stöckigen Hochhaus und speziell auf die Bedürfnisse älterer Menschen zugeschnittenen Zimmergrundrissen gegen die anderen Wettbewerbsteilnehmer durchsetzen. Grosszügig gestaltete Gartenflächen sowie ein öffentliches Restaurant im Erdgeschoss schaffen Begegnungsorte. Photovoltaik-Module auf dem Dach und an der Fassade und eine Fassadenbegrünung tragen zur nachhaltigen Architektur bei. Die Wärmeversorgung dieses Neubaus nach dem Minergie-P-Eco-Standard soll über Fernwärme und ein Erdsondenfeld erfolgen. Im Vergleich zu den anderen Projekten, die in der engeren Auswahl waren, überzeugt der Entwurf sowohl bei Nachhaltigkeits-Kennwerten als auch bei den Baukosten. Mit dem vorliegenden Siegerprojekt wird es nun möglich, das Bauprojekt in den nächsten Phasen detailliert auszuarbeiten. Die Zustimmung von Stadt- und Gemeinderat zum Ausführungskredit vorausgesetzt, können die Bauarbeiten voraussichtlich im Jahr 2029 beginnen.

Synergien geschickt genutzt

Das Projekt entspricht den Zielen der Altersstrategie 2035 der Stadt Zürich und ermöglicht älteren Menschen den fliessenden Übergang vom selbständigen Wohnen über das Wohnen mit Dienstleistungen bis zum Wohnen mit Pflege und Betreuung rund um die Uhr. Die Nachbarschaft der Gesundheitszentren für das Alter und der SAW schafft einen grossen Mehrwert im Bereich der Dienstleistungen für die älteren Menschen, ermöglicht die Nutzung gemeinsamer Infrastruktur und ergibt Synergien in diversen betrieblichen Belangen wie etwa der Hauswartung und der Lingerie.

Blick auf das Wohnhochhaus von der Thurgauerstrasse aus. (Visualisierung: Boa Architektur/Stadt Zürich)
Blick auf das Wohnhochhaus von der Thurgauerstrasse aus. (Visualisierung: Boa Architektur/Stadt Zürich)

Wohnungen für gehörlose sowie hör- und sehbehinderte

Voraussichtlich zehn Prozent der rund 130 Alterswohnungen sollen an gehörlose sowie hör- und sehbehinderte Senioren vermietet werden. Geplant ist ein Wohnkonzept, das gegenseitige Unterstützung mit professionellen sozialen und pflegerischen Hilfestellungen verbindet und eine diskriminierungsfreie und inklusive Teilnahme am Siedlungsleben fördert.

> stadt-zuerich.ch/

Weitere Kohlendioxid-Speicheranlage eröffnet

Neustark, das Pionierunternehmen im Bereich der Kohlendioxid-Speicherung in mineralischen Abfallströmen, und die Bereuter-Gruppe haben eine Speicheranlage in Volketswil (ZH) in Betrieb genommen. Diese verfügt über eine Speicherkapazität von 900 Tonnen Kohlenstoff pro Jahr.

Die Inbetriebnahme der CO2-Speicheranlage in Volketswil (ZH) ist Teil einer weitreichenden Expansion Neustarks. In der Schweiz sind bereits zwanzig CO2-Abscheidungs- und Speicheranlagen in Betrieb, in Deutschland, Frankreich, Österreich, Grossbritannien und Lichtenstein weitere vierzehn. Rund dreissig weitere Projekte in ganz Europa befinden sich in Bau oder Planung.

Einmalige Konstellation

Im Fall der Kooperation zwischen Neustark und der Bereuter-Gruppe stammt das CO2 von der Biogasanlage in Volketswil, die direkt an das Werkareal der Bereuter-Gruppe grenzt. In der vom Energiekonzern Axpo betriebenen Biogasanlage fällt bei der Vergärung von organischen Abfällen Kohlendioxid an, das normalerweise klimaneutral wieder in die Atmosphäre gelangt. Die Firma Energie 360° AG kümmert sich um die Biogasaufbereitung und ist für die Abscheidung des CO2 zuständig. Dieser Kohlenstoff wird über eine knapp 50 Meter lange Gasleitung direkt der Speicheranlage auf dem Bereuter-Areal zugeführt. «Diese Konstellation ist einmalig. Normalerweise verflüssigen wir das Kohlendioxid, transportieren es über mehrere Kilometer und bringen es bei der Speicheranlage wieder in einen gasförmigen Zustand», erklärt Valentin Gutknecht, Mitgründer und Co-CEO von Neustark und führt weiter aus: «Demgegenüber können wir das CO2 in Volketswil direkt am Ort verwenden. Die üblichen Prozessschritte fallen hier also weg und die Transportdistanz ist minim.»

Die CO2-Speicheranlage auf dem Hof der Bereuter-Gruppe in Volketswil (ZH). (Foto: pd)
Die CO2-Speicheranlage auf dem Hof der Bereuter-Gruppe in Volketswil (ZH). (Foto: pd)

In Volketswil werden künftig rund 75000 Tonnen Recyclingmaterial pro Jahr mit Kohlendioxid behandelt. Auf diese Weise werden pro Tonne Material durchschnittlich 12 Kilogramm Kohlenstoff permanent aus der Atmosphäre entfernt. Das angereicherte Material findet Verwendung als Füllschicht im Strassenbau oder für die Herstellung von Recyclingbeton. Diese Produkte vermarktet die Bereuter-Gruppe unter dem Namen BereCO2.

> neustark.com/

Amtshaus Walche wurde instand gesetzt

Das denkmalgeschützte Amtshaus Walche in Zürich wurde während der letzten vier Jahre für rund 87 Millionen Franken instand gesetzt und aufgestockt. Dank der damit verbundenen Aufstockung konnten im Gebäude 130 Arbeitsplätze mehr als zuvor bereitgestellt werden.

Von Mai 2021 bis März 2025 wurde das Amtshaus Walche instand gesetzt und aufgestockt, anschliessend etappenweise bezogen. Es vereint nun zwei Dienstabteilungen des Hochbaudepartements sowie Schutz & Rettung unter einem Dach. Das Projekt umfasste bauliche Massnahmen wie zum Beispiel die energetische Verbesserung der Gebäudehülle, den Ersatz der Heiz-, Lüftungs- und Sanitäranlagen sowie notwendige statische Verstärkungen und Erdbebenertüchtigungen. Zudem wurde das 1932/33 erbaute Gebäude in enger Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege von fünf auf sechs Geschosse aufgestockt. Dies ermöglicht die Unterbringung von neu rund 450 Arbeitsplätzen – 130 mehr als bisher.

Das Amtshaus Walche mit Provisorium auf der Limmat. (Foto: Juliet Haller/Stadt Zürich)
Das Amtshaus Walche mit Provisorium auf der Limmat

Während der Dauer der Instandsetzung wurde für den Standort Sanitätswache Zentrum ein Provisorium auf der Limmat erstellt, um die Notfallversorgung der Bevölkerung rund um die Uhr zu gewährleisten. Die Fahrzeughalle ist während der ganzen Bauzeit in Betrieb geblieben. Das Provisorium wird im Sommer 2025 rückgebaut. Stand Mitte Juni gehen die Projektbeteiligten davon aus, dass der Ausführungskredit von rund 87 Millionen Franken (inklusive Reserven und Provisorium) eingehalten werden kann. Das Amtshaus Walche ist das erste Verwaltungsgebäude, in dem das städtische Bürokonzept «work-smart@zürich 2.0» vollumfänglich realisiert wurde.

Dank der Instandsetzung können die Treibhausgasemissionen im Betrieb reduziert werden. Die Massnahmen an der Gebäudehülle und eine ökologische Materialwahl richten sich nach dem Minergie-Eco-Standard. Der Energiebedarf für Raumwärme und Trinkwarmwasser wird aus erneuerbaren Energien über den Anschluss an das Fernwärmenetz abgedeckt. Die Dachflächen wurden begrünt und mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet.

> stadt-zuerich.ch/

Kathodischer Korrosionsschutz

Mit dem Armo-System können Beton-Sanierungen ökonomisch, wirkungsvoll und mit hoher Qualität umsetzt werden. Bei einem Projekt in einer grossen Tiefgarage im Kanton Aargau, kam der Kathodische Korrosionsschutz mit all' seinen Vorteilen vollumfänglich zum Tragen.

Die umfassenden Sanierungsarbeiten in der Überbauung Telli in Aarau wurden 2022/2023 vorgenommen. Bereits abgeschlossen war die Sanierung der Bodenflächen in den Tiefgaragen. Möglich machte dies unter anderem die Verwendung des Armo-Systems von S & P Clever Reinforcement Company AG, bestehend aus dem Nassspritzmörtel Armo-crete w RQ+ sowie der Armo-Power-Pump in Verbindung mit einem Silo. Das System trug wesentlich dazu bei, den Terminplan einzuhalten. Die Sanierungsarbeiten an den rund 9600 Quadratmeter Betonoberfläche in den Tiefgaragen der Häuser B und C umfassten folgende Massnahmen:

  • Alte Deckschicht aus den Anfängen der 80er Jahre abtragen.
  • Bewehrung reinigen und, wo nötig, ersetzen.
  • Kathodischen Korrosionsschutz (KKS) einbauen.
  • Haftbrücke anbringen.
  • Oberfläche mit hochwertigem Mörtel der Klasse R4 reprofilieren.

Unbedient, staubfrei und ohne Abfall

Mit dem Nassspritzmörtel Armo-crete w RQ+ ist ein Produkt der Klasse R4 im Angebot, welches sich ideal für solche KKS-Sanierungen eignet. Der Mörtel bewährt sich aber auch im universellen Einsatz im Hoch-, Tief- und Stollenbau. Nebst dem Einsatz hochwertiger Mörtel sowie einer fachmännischen Planung und Ausführung der Sanierung, ist die Logistik ebenfalls ein entscheidender Faktor für den erfolgreichen Abschluss solcher Grossprojekte. Bei diesem Projekt musste das ausführende Unternehmen rund 700 Tonnen Mörtel verarbeiten. Dabei macht sich der Einsatz der speziell entwickelten Armo-Power-Pump mit Silo bezahlt. Das Silo fasst bis zu 28 Tonnen Mörtel, je nach Förderleistung reicht dies für mehrere Tage.

Dank der Logistik-Lösung gelangt der Mörtel mühelos an seinen Bestimmungsort. (Foto: pd)
Dank der Logistik-Lösung gelangt der Mörtel mühelos an seinen Bestimmungsort. (Foto: pd)

Die Pumpe lässt sich direkt an das Silo anschliessen und das Auffüllen des Silos erfolgt ab einem Lastwagen. So entfällt das aufwendige Abladen von Mörtel in Säcken auf Paletten und es gibt keinen Abfall zum Entsorgen oder Gebinde, die zurückgeschoben werden müssen. Ausserdem erfolgt das Beschicken der Pumpe automatisch, unbedient und staubfrei.

Zuverlässig mischen und fördern

Für ein reibungsloses Fördern sorgt die Power-Pump, welche mit einem patentierten Nachmischer ausgestattet ist. Dieser hält die Mischzeiten ein, was eine gleichbleibende Qualität des Mörtels gewährleistet. Die anschliessende Hochleistungs-Förderschnecke erlaubt je nach Situation und Höhendifferenz eine Förderung über mehr als hundert Meter. Bei Projekten wie der Tiefgarage im Telli ist dies ein grosser Vorteil, weil so die gesamte Baustelle zentral von einer Position aus beschickt werden kann, ohne die Pumpe und das Silo verschieben zu müssen. Auch bei engen Platzverhältnissen ist dies ein zusätzlicher Vorteil.

> sp-reinforcement.ch/

Neue knickgelenkte Tandemwalzen

2025 stellt Hamm vier neue Tandemwalzen mit Betriebsgewichten zwischen neun und elf Tonnen vor. Die neuen Modelle HD 90 - HD 110 P sind sowohl mit zwei Vibrationsbandagen, als auch mit Vibrationsbandage und Rädersatz verfügbar. Die Maschinen werden zunächst in Brasilien, im Nahen Osten, Afrika und Südostasien eingeführt.

Die neuen Tandemwalzen bieten mit Bandagendurchmessern von 1,68 Meter und hohen Verdichtungskräften optimale Voraussetzungen für die Asphaltverdichtung und sind prädestiniert für Einsätze, die eine hohe Flächenleistung und Verdichtungsqualität erfordern. Im Hinblick auf Qualität liefert auch das bewährte 3-Punkt-Pendelknickgelenk einen wertvollen Beitrag, indem es eine gleichmässige Gewichtsverteilung gewährleistet und dadurch Abdrücke im Asphalt effektiv vermeidet. Die neuen Modelle werden von einem 97 Kilowatt starken Cummins-Motor angetrieben.

Die neuen Tandemwalzen HD 90 – HD 110 P. (Foto: pd)
Die neuen Tandemwalzen HD 90 – HD 110 P. (Foto: pd)

Hohe Wirtschaftlichkeit

Die vier neuen Modelle HD 90 P VV, HD 90 P VT, HD 110 P VV und HD 110 P VT sind mit dem elektronischen Maschinenmanagementsystem Hammtronic ausgestattet, was viele Vorteile für Maschinenführer und Baufirmen, aber auch hinsichtlich Verdichtungsqualität mit sich bringt. Beispiele hierfür sind der deutlich reduzierte Dieselverbrauch, das sanfte Beschleunigen und Abbremsen der Maschinen während der Verdichtung, die Constant-Speed-Funktion oder der reduzierte Schallpegel. Durch die Ansteuerung verschiedener Funktionen über Hammtronic, wie zum Beispiel der Wasserberieselung oder dem Kantenandrück- und Schneidgerät, werden zudem Bedienfehler vermieden. In der Folge ergeben sich eine höhere Qualität und homogenere Verdichtungsergebnisse. Mit Hammtronic arbeiten die Tandemwalzen stets im jeweils optimalen Leistungsbereich, welcher kontinuierlich an den Bedarf der einzelnen Antriebe angepasst wird.

> gurtner-baumaschinen.ch/

Neue Generation von Minibaggern

Vom 26. Mai bis zum 4. Juni 2025 war der Doosan Bobcat-Hauptsitz für Europa, den Nahen Osten und Afrika im tschechischen Dobříš, in der Nähe von Prag, erneut Gastgeber einer Demo Days-Veranstaltung. Hunderte von Kunden und Interessenten besuchten die Veranstaltung.

Die Teilnehmer der Demo Days 2025 nutzten die Gelegenheit, die gesamte Palette der Bobcat-Maschinen auszuprobieren und zu beurteilen. Dabei wurden bewährte Produkte mit neuen Entwicklungen kombiniert. Das umfangreiche Angebot umfasste Kompaktmaschinen, wie Lader, Minibagger, Teleskope, Maschinen für die leichte Verdichtung, Kompakttraktoren, Rasenmäher und -pflegemaschinen, Portable-Power-Produkte, darunter Kompressoren, Generatoren und Lichtmasten sowie Materialumschlagsmaschinen, Gabelstapler und Lagerlösungen. Ergänzt wurde dieses Angebot durch eine breite Palette an passenden Anbaugeräten.

Neues Smart-Flow-Hydrauliksystem

Die neue Generation der Ein-bis-zwei-Tonnen-Minibagger der R2-Serie umfasst die Modelle E16, E17z, E19 und E20z. Mit dieser Serie werden mehrere neue Funktionen eingeführt, darunter das Smart-Flow-Hydrauliksystem. Dieses verwendet eine Load-Sensing-Pumpe, die mit einem Closed-Center-Hauptsteuerventil und einer Durchflussverteilung zusammenarbeitet.

All dies wird von einem neuen Motor angetrieben, dessen Konstruktion für kompakte Maschinen dieser Grösse aussergewöhnlich ist. Wie bei den grösseren Maschinen ermöglicht das neue Hydrauliksystem der neuen Ein-bis-zwei-Tonnen-Minibagger dem Fahrer die reibungslose Ausführung mehrerer Funktionen gleichzeitig. Bei der Arbeit mit Anbaugeräten, die viel Hydraulikleistung benötigen, beispielsweise einem Schlegelmäher, der mit voller Geschwindigkeit an einem Schnellwechsler läuft, kann der Fahrer gleichzeitig fahren, schwenken und heben, ohne dass es zu Leistungseinbussen kommt.

Minibagger der Spitzenklasse

Bobcat präsentierte auch eine optimierte Version seines Spitzenmodells, den Minibagger E88. Die Neun-Tonnen-Maschine erlaubt einen höheren Fahrerkomfort, eine verbesserte Ausstattung, zusätzliche Standardfunktionen und zwischen mehreren vordefinierten Konfigurationen zu wählen. Der E88 überzeugt mit Leistung in kompakter Bauweise und Stabilität bei hoher Grableistung.

Ferngesteuerte Aktivierung des Motors

Wie alle Bobcat-Maschinen sind auch die neuen Minibagger sowie viele der anderen vorgeführten Maschinen mit dem Machine-IQ-Telematiksystem ausgestattet. Es ermöglicht dem Fahrer, die Leistung der Maschine aus der Ferne zu überwachen. Die Besucher der Demo Days konnten zudem zum ersten Mal die neue Funktion zur ferngesteuerten Aktivierung/Deaktivierung des Motors auf der Machine-IQ-Plattform sehen und den Motor ihrer Maschine über das Owner Portal oder die Machine-IQ-App aus der Ferne aktivieren und deaktivieren.

Kollisionswarn- und -vermeidungssystem

Anlässlich der Demo Days 2025 wurde wieder eine Reihe von Innovationen vorgestellt. Dazu gehörte das neue Kollisionswarn- und -vermeidungssystem, das auf einem Kompaktlader S76 installiert war. Bei diesem System kommen maschinenintegrierte Radarsensoren zum Einsatz, die das Situationsbewusstsein der Fahrer von Kompakt- und Raupenladern verbessern. Diese Technologie lässt sich an die Anforderungen des Standorts anpassen und bietet eine Hindernis- und Risikoerkennung sowie eine Vielzahl von Reaktionsmöglichkeiten.

> bobcat.ch/

Die Haut vergisst keinen Sonnenstrahl

Eine erhöhte Belastung durch UV-Strahlen hat Folgen für die Gesundheit. Insbesondere Outdoor-Worker tragen ein höheres Risiko, an Hautkrebs zu erkranken. Sie sind auch doppelt so stark der UV-Strahlung ausgesetzt. Daher ist UV-Schutz wichtig.

Zu viel UV-Strahlung kann den menschlichen Körper schädigen. Wer jahrelang starker UV-Strahlung ausgesetzt war, trägt ein erhöhtes Risiko, an Hautkrebs zu erkranken. Rund 25000 Menschen erkranken in der Schweiz pro Jahr an hellem (weissem) Hautkrebs. Das sonnige Wetter in den Frühlings- und Sommermonaten erhöht die Belastung für die Haut durch die UV-Strahlung. Die effektive Belastung hängt zwar von unterschiedlichen Faktoren wie der Tageszeit, der Bewölkung oder der Höhe des Arbeitsplatzes über Meer ab.

Outdoor-Worker sind auch doppelt so stark der UV-Strahlung ausgesetzt.
Outdoor-Worker sind auch doppelt so stark der UV-Strahlung ausgesetzt. (Foto: Suva)

Studien zeigen, dass das Arbeiten im Freien über die Jahre klar mit einer erhöhten Belastung verbunden ist. Wer während der Arbeitszeit jeden Tag im Freien arbeitet, ist einer mehr als doppelt so hohen UV-Strahlung ausgesetzt als ein Indoor-Worker (Freizeit und Ferien eingerechnet). Das hat auch Folgen bei den Berufskrankheitsfällen. In der Schweiz geht man von rund 1000 berufsbedingten Fällen von hellem Hautkrebs aus. Der richtige Schutz ist für Outdoor-Worker zentral.

Wirksamer Schutz notwendig

Am stärksten ist die Einstrahlung in den Monaten Juni und Juli. Der Schutz ist aber von April bis September wichtig. Wer beruflich im Freien arbeitet, muss sich wirksam schützen. Die Massnahmen für den richtigen Schutz sind vielfältig:

  • Arbeiten im Schatten durchführen.
  • Arbeiten in der Sonne zwischen 11.00 und 15.00 Uhr vermeiden.
  • Möglichst viele Hautstellen mit Kleidung bedecken.
  • Eine Kopfbedeckung mit breiter Krempe oder Stirnblende und Nackenschutz tragen.
  • Sonnencreme auf freie Hautstellen auftragen.

Hautkrebs ist als Berufskrankheit anerkannt

Eine Erkrankung an weissem Hautkrebs kann durch die Arbeit im Freien entstehen. In diesen Fällen handelt es sich um eine Berufskrankheit. Diese Erkrankungen sind der Unfallversicherung zu melden. Dies gilt übrigens auch für einen starken Sonnenbrand, einen Sonnenstich oder einen Hitzschlag, der in Zusammenhang mit einer beruflichen Tätigkeit steht.

> suva.ch/sonne

Täglich ein Unfall auf Strassenbaustllen

Wer auf der Strasse oder der Autobahn arbeitet, lebt gefährlich. Im Schnitt passiert im Kanton Zürich fast ein Unfall pro Tag in Baustellenbereichen. Das kantonale Tiefbauamt sensibilisiert mit einer Kampagne die Fahrer für die Thematik und setzt dazu auf Models aus den eigenen Reihen. Unterstützt wird die Kampagne auch vom Bundesamt für Strassen (Astra).

Januar 2025 im Zürcher Oberland: Mitarbeitende des kantonalen Tiefbauamts (TBA) sind in einer signalisierten Baustelle damit beschäftigt, Material auf den Anhänger zu laden, als ein Personenwagen in den stehenden Anhänger knallt. Bei diesem Unfall wurde zum Glück niemand verletzt. Rund 300 solcher Unfälle werden pro Jahr im Kanton Zürich polizeilich rapportiert. In der Schweiz verliert im Durchschnitt ein Arbeiter pro Jahr sein Leben auf einer Baustelle, meist wegen Unachtsamkeit von Lenkerinnen oder Lenkern. Das TBA lanciert deshalb die Kampagne «Wir arbeiten für Sie. Achten Sie auf unsere Sicherheit!»

Echte TBA-Mitarbeiter als Models

Die aktuelle, intern realisierte Kampagne ist ein Remake der Kampagne aus dem Jahr 2013. Für die Aufnahmen auf der Autobahn im Zürcher Oberland sowie auf einer Kantonsstrasse im Sihltal standen die TBA-Mitarbeitenden David, Elia, Robin und René, der schon vor zwölf Jahren als Fotomodell dabei gewesen war, vor der Kamera. «Die Strasse ist ein sehr gefährlicher Arbeitsplatz», sagt Kantonsingenieur Andreas Angehrn. «Mit den Plakaten am Strassenrand wollen wir die Fahrzeuglenkenden insbesondere in Baustellenbereichen darauf sensibilisieren, dass hier Menschen arbeiten, die den vorbeifahrenden Fahrzeugen praktisch schutzlos ausgeliefert sind.»

Aggression gegenüber Bauarbeitern

Dank neuer Schutzmassnahmen wie Aufpralldämpfern nahm die Schwere der Unfälle in den vergangenen Jahren zwar ab. Geblieben ist jedoch die Aggression, die den Bauarbeitern und Mitarbeitenden des Strassen- und Autobahnunterhalts bei der Ausübung ihres Berufs teilweise entgegenfliegt: Vom ausgestreckten Mittelfinger über Fluchwörter bis zum Apfel und der halb vollen PET-Flasche ist alles dabei. «Indem wir den Leuten mit den orangen Jacken Namen und Gesichter geben, sollen Arbeiterinnen und Arbeiter in Baustellen- und Unterhaltsbereichen als Menschen wahrgenommen werden, denen man mit Rücksicht und Respekt begegnet», sagt Andreas Angehrn.

Denn die Bauarbeiter sowie die Mitarbeiter der Strassenunterhaltsdienste sorgen mit ihrer täglichen Arbeit für sichere Strassen und Autobahnen. Deshalb will die Kampagne ein klares Zeichen für die Sicherheit dieser Menschen setzen. Die Plakate werden an Kantonsstrassen sowie an Autobahneinfahrten und Rastplätzen aufgestellt. Dazu zieren René und Robin sowie David und Elia zahlreiche TBA-Fahrzeuge. «Wenn wir es schaffen, dass durch die Kampagne auch nur ein Unfall weniger passiert, hat sich der Aufwand für die Kampagne bereits gelohnt», ist Angehrn überzeugt.

> zh.ch/

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