Pilotprojekt mit Ultrahochleistungs-Faserbeton

Die SBB sanieren 2024 zehn Wegunterführungen auf der Strecke Luzern Verkehrshaus – Küssnacht am Rigi –Immensee. Die Bauwerke aus Naturstein stammen noch aus der Bauzeit der Strecke Ende des 19. Jahrhunderts. Bei der Sanierung der historischen Bauwerke kommt ein Ultrahochleistungs-Faserbeton zum Einsatz.

Die zehn Naturstein-Wegunterführungen auf der Bahnstrecke zwischen Luzern Verkehrshaus und Immensee befinden sich in einem sanierungsbedürftigen Zustand. Die Unterführungen stammen aus der Bauzeit der Strecke (Eröffnung 1897) und bestehen aus einem Gewölbe mit anschliessenden Flügelmauern.

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Die historische Wegunterführung Rainhof bei Küssnacht muss zusammen mit neuen weiteren ähnlichen Bauwerken saniert werden. (Foto: SBB/ETH-Bibliothek Zürich)

Erneuerung der Abdichtung

Aufgrund der Durchfeuchtung der Bauwerke ist die Erneuerung der Abdichtung bei allen zehn Objekten notwendig. Grundsätzlich wird bei allen Wegunterführungen (WU) eine neue Betonplatte eingebaut und das Natursteinmauerwerk instandgesetzt. Für die Sanierung des Gewölbemauerwerkes wird ein Rollgerüst verwendet, das bei Durchfahrten von Fahrzeugen rasch entfernt werden kann. Im März 2024 finden zwischen Luzern Verkehrshaus und Meggen verschiedene Vorbereitungsarbeiten statt. Als erstes wird dann im März und April die Wegunterführung „Bürgenstock“ (siehe Übersichtskarte: Unterführung Nr. 10) saniert. Die weiteren neun Wegunterführungen werden während einer zwölftägigen Totalsperrung im Juli 2024 erneuert.

Vorproduktion einer Ultrahochleistungs-Faserbetonplatte: Das dünne, relativ leichte und doch leistungsfähige Material ist für die Sanierung der historischen Wegunterführungen besonders geeignet. (Foto: SBB)
Vorproduktion einer Ultrahochleistungs-Faserbetonplatte: Das dünne, relativ leichte und doch leistungsfähige Material ist für die Sanierung der historischen Wegunterführungen besonders geeignet. (Foto: SBB)

Bei der Sanierung der Wegunterführungen kommt im Rahmen eines Pilotprojekts für die neuen Betonplatten der Schottertröge auf den Wegunterführungen ein Ultrahochleistungs-Faserbeton (UHFB) zum Einsatz. Dieser weist gegenüber herkömmlichem Beton mehrere Vorteile auf:

  • Der Ultrahochleistungs-Faserbeton zeichnet sich durch seine sehr hohe Druck- und Zugfestigkeit sowie Dauerhaftigkeit aus. Er eignet sich daher zur Verstärkung, zur Abdichtung sowie zum Schutz von Bauwerken und zum Neubau schlanker Bauteile.
  • Die Schottertröge sind sehr dünn und leicht. Sie werden mit einem Gleisbagger oder Lastwagenkran auf die Baustelle transportiert und eingebaut. Die Elementfugen werden am Ort ausbetoniert.
  • Dank der hohen Dichtigkeit ist keine separate Abdichtung erforderlich.
  • Aufgrund der schlanken Bauteilabmessungen ist keine Gleishebung erforderlich und die Schotterstärke kann trotzdem eingehalten werden.
Übersicht der geplanten Instandsetzungsarbeiten. (Grafik: SBB)
Übersicht der geplanten Instandsetzungsarbeiten. (Grafik: SBB)

Die SBB investieren rund acht Millionen Franken in dieses Vorhaben. Die Kosten werden über die Leistungsvereinbarung mit dem Bund finanziert.

Weitere Informationen
www.sbb.ch

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