Showtime für den Heavy Metal Garden

Am Donnerstag, 16. November 2023, 11.00 Uhr, war es soweit: Die Presse konnte die frisch in der Schweiz angekommenen Riesenteile des Monsterbaggers am Rheinhafen in Birsfelden BL begutachten und bestaunen.

Das Unternehmen Birsterminal AG an der Hafenstrasse 54 in Birsfelden BL ist sich gewohnt, auch grosse Teile zu laden oder löschen. Sie gehören zur wichtigen Schnittstelle der Rheinschifffahrt in der Schweiz, weiter geht es auf der Strasse.

An der Pressekonferenz am 16. November 2023 zeigte sich Roger Löffler, Bereichsleiter Projektlogistik und industrielle Verpackung bei der Birsterminal AG, sichtlich stolz, diese Grossladung auf dem Umschlagplatz präsentieren zu dürfen.

Einer der weltweit grössten Minenbagger, der PC8000 von Komatsu, mit einem Gesamtgewicht von 800 Tonnen, wurde in Einzelteilen angeliefert. Die «kleineren» Teile, wie die jeweils eine Tonne schweren Platten für das Raupenfahrwerk, wurden bereits an den Bestimmungsort geliefert: Das ist der Appenzeller Park in Herisau.

Heavy Metal Garden mit Monsterbagger

Der Appenzeller Park in Herisau ist der grösste Indoor-Spielplatz in der Ostschweiz, dazu gehören die Kletterhalle, der Kletterparcours Clip’n Climb, Rutschbahnen und neu der Heavy Metal Garden. Nun, wie kam der Appenzeller Park auf die Idee, einen Monsterbagger auf sein Gelände zu stellen?

Carsten Zeiske, CEO der Kommunikationsagentur Foxcom und Mediensprecher Appenzeller Park, gibt dazu Antwort: «Bei weniger gutem Wetter werden Indoor-Anlagen recht gut besucht. Sobald es aber schön und warm ist, schwindet auch die Besucherzahl. Deshalb suchten die Betreiber des Appenzeller Parks nach einer einmaligen Attraktion für den Aussenbereich.»

Das ganz Besondere am nun vorliegenden Komatsu-Raupenbagger PC8000 ist die übergrosse Schaufel für den Hydraulikbagger. Üblicherweise ist diese für ein Volumen für 42 Kubikmeter dimensioniert. Die für den Appenzeller Park gefertigte und nun gelieferte Schaufel passt zum PC8000, fasst allerdings 55 Kubikmeter und ist damit die weltgrösste Hydraulikbagger-Schaufel der Welt.

Und was auch einzigartig ist: Der Monsterbagger wird nie in Betrieb sein – dafür erhielte er in der Schweiz wahrscheinlich auch keine Bewilligung. Denn der haushohe PC8000 wird ohne Hydrauliköl und ohne Diesel «trocken» auf dem Gelände aufgestellt, als Attraktion für die Besucherinnen und Besucher des Appenzeller Parks.

Ein Superbagger für die Schweiz

Thomas Harsk, Business Development Manager bei Komatsu Germany GmbH, erklärt: «Komatsu Germany hat den Sitz in Düsseldorf und produziert da die Grossbagger – das sind Maschinen ab 300 Tonnen Gewicht. Der PC8000 befindet sich in der 800-Tonnen-Klasse, was heute als oberste Spitze gilt. Normalerweise verkaufen wir unsere Bagger an Bergbaukunden im Tagebau. Sie kommen also für die Rohstoffgewinnung global zum Einsatz. Es freut mich natürlich sehr, dass wir nun unsere Geräte einem anderen Publikum zugänglich machen dürfen.»

Auch Ruedi Sandmeier, COO von Kuhn Schweiz AG und Importeur der Komatsu-Baumaschinen in der Schweiz, ist begeistert: «Für Kuhn Schweiz ist die Lieferung schon etwas Besonderes. Dass eine Einrichtung wie der Appenzeller Park so eine Maschine bestellt, ist vermutlich weltweit ein Novum. In der Schweiz sind die grössten Komatsu-Bagger die PC1250 im Einsatz, dies mit knapp 130 Tonnen Gewicht – auch davon gibt es nicht viele.»

Ein Meisterstück für den Transporter

Am Freitagabend, 17. November ging es los mit dem Weitertransport der grossen und übergrossen Teile des Komatsu-Riesenbaggers. Michael Egger berichtete von Seiten der Geschäftsleitung der Emil Egger AG über das Vorgehen: «Üblicherweise liegen unsere Baggertransporte bei Gesamtgewichten bis zu 100 Tonnen. In diesem Fall wird der Bagger in Einzelteilen geliefert. Dabei wiegt das schwerste Teilstück rund 94 Tonnen, das ergibt ein Gesamtgewicht des Transporters von über 155 Tonnen – diese Dimensionen sind wirklich aussergewöhnlich. Im Haupttransport vom Freitag auf Samstag sind allein sechs Schwertransporter im Einsatz.

Planmässig werden die Grosstransporter am Samstagmorgen früh um vier Uhr in Herisau ankommen. Am gleichen Samstag werden ab 7.30 Uhr alle Teile mittels 1500-Tonnen-Pneukran abgeladen und deponiert. Am Montag darauf (20. November) kommt ein Team von etwa acht Monteuren von Komatsu und Kuhn Schweiz nach Herisau. Diese werden mit zwei Pneukranen von Emil Egger und anderen Hilfsmitteln den Grossbagger zusammenbauen. Der Zusammenbau wird wahrscheinlich rund einen Monat dauern.»

Michael Egger fügt hinzu: «Da der Bagger ohne Eigenbewegung aufgestellt wird, müssen alle Bewegungen zur Montage von aussen her vorgenommen werden. Zu dem kommen die beengten Platzverhältnisse, besonders im Vergleich zu einem üblichen Abbaugebiet.»

Appenzeller Park, Hölzlistrasse 10, 9100 Herisau > appenzellerpark.ch 

Der Baggertransport und Neuigkeiten > youtube.com/@appenzellerpark 

 

 

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