Architektur als Strategie: Liu Jiakun gewinnt den Pritzker-Preis 2025

Der chinesische Architekt und Schriftsteller Liu Jiakun ist der Träger des Pritzker-Preises 2025. Die bedeutendste internationale Architektur-Auszeichnung ehrt damit einen Gestalter, der mit einer tief verwurzelten sozialen Verantwortung baut.

Liu Jiakun, geboren 1956 in Chengdu, kombiniert traditionelle chinesische Bauelemente mit modernen Ansätzen und verfolgt dabei einen integrativen Entwurfsansatz, der sich den alltäglichen Bedürfnissen der Menschen widmet. Seit der Gründung seines Büros Jiakun Architects im Jahr 1999 in Chengdu lebt Liu Jiakun den Ansatz, der Architektur als kulturellen und gesellschaftlichen Prozess versteht. Das Büro ist für seine enge Zusammenarbeit mit lokalen Handwerkern und Gemeinden bekannt und entwickelt Projekte, die sich durch handwerkliche Präzision und den bewussten Einsatz natürlicher Materialien auszeichnen. Dabei stehen soziale Verantwortung und Nachhaltigkeit stets im Mittelpunkt.

Architekt und Schriftsteller

Neben seiner architektonischen Tätigkeit ist Liu Jiakun auch als Schriftsteller aktiv. Sein literarisches Werk umfasst Essays und Romane, die sich mit den Spannungsfeldern zwischen Utopie und Alltagsrealität auseinandersetzen. Seine Bücher, darunter „The Conception of Brightmoon“ (2014) und „I built in West China?“ (2009), reflektieren seine Auseinandersetzung mit Raum, Identität und gesellschaftlichen Strukturen. Diese doppelte Perspektive – als Architekt und Schriftsteller – prägt auch seine Bauwerke, die oft narrative Qualitäten aufweisen und poetische Dimensionen des gebauten Raumes erkunden.

Namhafte Bauwerke gestaltet

Ein Beispiel für sein Werk ist das „West Village“ in Chengdu (2015), das eine lebendige, durchgrünte urbane Struktur schafft und unterschiedlichste Nutzungen kombiniert. Ebenso bemerkenswert ist das „Suzhou Museum of Imperial Kiln Brick“ (2016), das traditionelle chinesische Dachformen aufgreift und sie in eine zeitgenössische Museumsarchitektur übersetzt. Seine Projekte setzen häufig auf den bewussten Einsatz von lokalen Materialien und traditionellen Bauweisen. Besonders in Renovierungsprojekten, wie der Sanierung des „Tianbao-Höhlenviertels“ (2021), zeigt sich seine Fähigkeit, historische Elemente mit neuen Nutzungen zu verknüpfen.

www.pritzkerprize.com

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