Vertikale Photovoltaik an einer Stützmauer

Mindestens 40 Prozent des regionalen Stromverbrauches soll bis 2035 mit erneuerbaren Energien gedeckt werden – dies ist das im kantonalen Energiegesetz gesteckte Ziel von Appenzell Ausserrhoden.

Die Verankerungstiefe von maximal 90 Millimetern durfte nicht überschritten werden, um die Statik der 75°-geneigten Stützmauer zu gewährleisten (Foto: Zenna AG).

Als eine Massnahme hat der Kanton Ausserrhoden ein Photovoltaik-Projekt an der Umfahrungsstrasse der Gemeinde Teufen realisiert. Um die Module an einer Stützmauer vertikal zu installieren, ohne auf die Statik einzuwirken, haben die Planer mit dem Montagesystemhersteller K2 Systems eine Sonderkonstruktion entwickelt. Für die Installation der Glas-Glas-Module an der 75°-geneigten Stützmauer erarbeiteten die Projektplaner der Zenna AG gemeinsam mit K2 Systems eine Lösung, bei der die bewährte K2 BasicRail Montageschiene kombiniert wurde mit einem HUS Schraubanker, einem mechanischen Dübel der Firma Hilti. Beide Elemente und eine K2 Bautenschutzmatte als Untergrund wurden mithilfe der entsprechenden Klebetechnik am und im Mauerwerk verankert. Besonders herausfordernd war dabei die Vorgabe, dass eine Verankerungstiefe von maximal 90 Millimetern nicht überschritten werden durfte, um die Statik der Stützmauer nicht zu beeinflussen. Insbesondere in der Planungsphase hatten die Projektbeteiligten zusätzlich das Ingenieurbüro des Strasseninspektorats einbezogen, das sämtliche statische Kalkulationen überprüfte.

Nur 2 Monate Bauzeit

In nur zwei Monaten installierte das ausführende Unternehmen, die Solarmotion AG, die senkrecht laufenden K2 BasicRail im Kreuzverbund mit der InsertionRail mit Full Black-Komponenten. Bedingt durch die Nähe zum Asphalt unterliegt das Befestigungssystem aussergewöhnlichen Korrosionsanforderungen. Deshalb sind die Komponenten zum Schutz mit Eloxal überzogen. Insgesamt wurden 756 hochwertige Glas-Glas Module angebracht, die eine Leistung von 325 kWp bringen und einen Energieertrag von rund 230’000 kWh im Jahr erzielen. Damit können rein rechnerisch etwa 50 Vier-Personen-Haushalte versorgt werden. Insbesondere in den Wintermonaten, gerade dann, wenn der Verbrauch und die Abhängigkeit von ausländischen Stromimporten am höchsten sind, verspricht sich der Appenzeller Regierungsrat dank der senkrecht ausgerichteten Module einen sehr guten Stromertrag. Im Jahr 2022 hat der Kanton Appenzell Ausserrhoden die Fördergelder für Solarstromanlagen verdoppelt und so das Photovoltaik-Projekt an der Umfahrungsstrasse der Gemeinde Teufen ermöglicht. Da kein direkter Verbraucher an die Photovoltaik-Anlage angeschlossen ist, wird die Energie in das Netz der St. Gallisch-Appenzellische Kraftwerke AG (SAK) eingespeist. Der Kanton erhält hierfür eine Einspeisevergütung. Im Dezember soll die Anlage offiziell eingeweiht werden.

www.k2-systems.com

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