Nachhaltigkeit im Vordergrund
Der neue Hauptsitz von Lidl Schweiz in Weinfelden stärkt mit seinen komfortablen, grosszügigen Arbeitsplätzen die Arbeitgebermarke von Lidl Schweiz und ist punkto Nachhaltigkeit auf dem neusten Stand der Technik.

Der Neubau überzeugt innen und aussen durch seine unaufdringliche Eleganz und das auf Flexibilität und offene Kommunikation der Mitarbeitenden ausgelegte Konzept.
Austausch und Flexibilität in der Nutzung
Gegenüber dem bisherigen Hauptsitz im Industriegebiet am Stadtrand von Weinfelden gelegen, wird der Neubau diagonal von der Strassenkreuzung Dunantstrasse-Brunnenwiesenstrasse erschlossen. Beim Betrachten des Neubaus fallen sogleich die zwei Obergeschosse auf, die als transparenter Glaskörper über ein massives Erdgeschoss herausragen, wobei eine grosse Auskragung die Besucher über die Ecke empfängt und zum Haupteingang führt. Beim Betreten des Gebäudes gelangen Sie über eine breite, einladende Treppe zum Empfang im ersten Obergeschoss. Den Innenhof durchschreitend, erreichen Sie das Restaurant mit Blick auf das Firmengelände im Osten des Gebäudes. Der Fitnessbereich für die Mitarbeitenden ist ebenfalls auf den östlichen Park hin ausgerichtet. Im Erdgeschoss befinden sich schliesslich die Testfiliale und die Testküchen, welche beide wichtige Nutzungen im neuen Hauptsitz sind.

Fassade mit rhythmisierter Hülle
Die Gebäudehülle des Lidl-Hauptsitzes ist als Doppelfassade ausgeführt. Ihre innere thermische Schicht ist eine Pfosten-Riegel-Konstruktion mit Ausfachungen aus Dreifach-Isolierglas. Im Zwischenraum der Doppelfassade ist eine zu Wartungs- und Instandhaltungszwecken nutzbare Gitterrostkonstruktion angeordnet. Pro Geschoss wurden dafür 176 Tragkonsolen aus Edelstahl an den Stirnseiten der Ortbetondecken befestigt und mit vorgefertigten feuerverzinkten Gitterrosten abgedeckt. Geprägt wird der Neubau durch seine rhythmisierte Hülle aus Glaslamellen. Dabei wurden im Wesentlichen nur drei unterschiedliche Formatbreiten eingesetzt. Das Material gewährt sowohl Schutz als auch Transparenz und Aussicht, wodurch die Gesamtwirkung eines gläsernen Vorhangs entsteht. Die vorgehängte äussere Fassade besteht aus insgesamt 1084 Lamellen aus Verbundsicherheitsglas, welche eine Höhe von rund 4,30 m aufweisen. Um die horizontalen Kräfte, die auf das Glas wirken, zu minimieren, sind die Glaslamellen oben in Edelstahlschuhen gelagert und werden unten mittels Verbindungswinkel CNS 6 mm gegen Verdrehung gehalten.

Open Space und innovative Arbeitsplätze
Die Transparenz der Obergeschosse gegen aussen wird im Innern weitergeführt. Das «Open Space»-Konzept der Büroflächen ermöglicht bedarfsgerechte, flexible Nutzungen. Transparenz und Offenheit fördern Kommunikation und Austausch. Die Arbeitsinseln am Fenster sind durch halboffene Arbeitskojen mit raumhohen, umlaufenden Vorhängen rhythmisiert, die gleichzeitig ein wohnliches Ambiente schaffen. Hochwertige Holzpaneele, deren Winkelung sich in der Deckengestaltung wiederholt, trennen die Serviceräume ab. Im Innern gruppieren sich Fokusräume und Servicebereiche zu Inseln im Open Space. Zwei grosse, offene Treppen verbinden die Geschosse vom Erdgeschoss bis zum 2. Obergeschoss: Im nördlichen Gebäudeteil ist dies die Repräsentationstreppe und im südlichen Teil die Kommunikationstreppe. Letztere ist mit grosszügigen Sitzstufen ausgestaltet: Eichenholz, textile Sitzkissen und die lichtdurchflutete Lage im Gebäude laden zum Verweilen und zu spontanen Gesprächen ein.

Dienstleistung und Service
Im Hauptsitz des Grossverteilers laufen nicht nur die digitalen Fäden der Schweizer Filialen zusammen; hier wird auch geforscht und analysiert, was auf dem Markt gefragt ist, und untersucht, wie die Produkte in den Haushalten verarbeitet werden: Im Erdgeschoss befinden sich die Testfiliale und diverse Testküchen, in denen die Produkte geprüft werden oder Neues ausprobiert wird. Im neuen, grosszügigen Mitarbeiterrestaurant werden täglich frische Speisen und Mahlzeiten gekocht und angeboten. Dazu gehört auch eine Barista-Bar für einen perfekten Kaffeegenuss, bei warmen Temperaturen gerne auf der aus dem Restaurant zugänglichen Terrasse. Wer hingegen über Mittag oder nach Feierabend etwas für die Fitness tun will, dem steht das interne Fitnessstudio mit modernen Geräten für Kraft und Ausdauer zur Verfügung. Das Eltern-Kind-Büro rundet schliesslich das Angebot für die Mitarbeitenden ab: Eltern finden hier einen Service, damit sie in Ausnahmesituationen auch mal mit dem Nachwuchs zur Arbeit kommen können.
Nachhaltigkeit
Das Engagement der Bauherrschaft für Nachhaltigkeit spiegelt sich in der Zertifizierung der sehr anspruchsvollen Energielabels Minergie Eco und SGNI Gold respektive DGNB Gold. Insbesondere letztere Labels bezeugen die gesamtheitliche Planung und Herangehensweise, von der Standortevaluation über die städtebauliche Setzung, die Bauvolumina, die Materialisierung, Haustechnik bis hin zum Reinigungs- und Abfallkonzept. Neben der Einhaltung der Vorschriften zu Schallschutz, Barrierefreiheit und Brandschutz u.a. wurden die Bau- und Lebenszykluskosten, Flexibilität und Umnutzungsfähigkeit, Ökobilanz und die Risiken für die lokale Umwelt, der Trinkwasserbedarf und das Abwasseraufkommen untersucht. Im Weiteren wurden die integrale Planung, der Baustellenprozess und die Qualitätssicherung überwacht. Umfangreiche Messungen stellten den thermischen Komfort, die Innenraumluftqualität, den akustischen sowie visuellen Komfort sicher. SGNI und DGNB beurteilen auch die Anpassungsfähigkeit der technischen Systeme, die städtebauliche und gestalterische Konzeption sowie die Grundrissqualität und nicht zuletzt die Aufenthaltsqualität der neuen Räume. Eigens dazu wurde ein Gestaltungskonzept entworfen, das haptische und optische Highlights im Gebäude setzt und damit auch die soziale Nachhaltigkeit unterstreicht: Die Lidl-History-Wall, Wandbekleidungen mit Moospaneelen, repräsentative Theken im Empfang, die Kommunikationstreppen, die Leuchtkörper, die den Besucher begrüssenden «Lidl-Lettern» sowie die Pflanzeninseln im Aussenbereich gehören hierzu. Parallel dazu wurde mit dem Label Minergie Eco das Augenmerk auf die Produktewahl gelegt. Auch für die E-Mobilität ist der neue Hauptsitz in der Schweiz gerüstet: Zahlreiche Ladestationen für Autos und Fahrräder stehen Mitarbeitern und Besuchern zur Verfügung.