Eine architektonische Landmarke mit SBB-Anschluss
An der Andreasstrasse in Zürich Oerlikon entstehen derzeit hochwertige Büro-, Retail- und Dienstleistungsflächen. Der Andreasturm ist auf einem schmalen Grundstück erbaut, unmittelbar neben der Bahnlinie.

Auf einem Grundstück von lediglich 3800 Quadratmeter ist der Andreasturm gebaut worden. Entsprechend eng waren die Platzverhältnisse zur Einrichtung der Baustelle und des Bauplatzes ganz allgemein. Der 80 Meter hohe Andreasturm ist durch die Personenunterführung Ost direkt mit dem Bahnhof Oerlikon verbunden, wodurch künftige Mieter, Passanten und Besucher einen bequemen Zugang zum optimal ausgebauten ÖV-Angebot erhalten. Gleichzeitig versteht sich der Bau auch als markantes Bindeglied zwischen dem Bahnhof Oerlikon und dem Gebiet Leutschenbach.
Ein Aussenquartier emanzipiert sich
Alle reden von Zürich Nord. Und das aus gutem Grund: Ideale Verkehrsverbindungen und eine dynamische Stadtentwicklung machen das ehemalige Industriequartier zum Hotspot und zum begehrten Dienstleistungszentrum. Wo einst Maschinen im Arbeitstakt ratterten, siedeln sich heute globale Dienstleistungsund Technologieunternehmen an. Sie wissen die hervorragende Erschliessung zu schätzen, gilt Zürich Oerlikon doch als einer der wichtigsten Verkehrsknotenpunkte in und um die Stadt. Der sechstgrösste Bahnhof der Schweiz gewinnt dank der 2015 fertiggestellten Durchmesserlinie immer mehr an Bedeutung. Die enormen Investitionen des Bahnausbaus machen sich langfristig bezahlt. Der Andreasturm, ein weiterer grosser Wurf der Zürcher Architekten Gigon/Guyer, wird zusammen mit dem Franklinturm nach seiner Fertigstellung im Sommer 2018 die Skyline des aufstrebenden Stadtteils Zürich-Nord prägen. Entstehen werden rund 20 000 Quadratmeter moderne Büroflächen sowie vielfältige Raumangebote für Verkaufslokale und Gastronomie. Dank der direkten Anbindung an Perron und Bahnhofsunterführung erreicht man von diesem Standort aus in wenigen Minuten den Flughafen oder den Zürcher Hauptbahnhof.

Städtebauliche Architektur
Mit dem Andreasturm wollen die Bauherrschaft und das Architektenteam einen Bau erstellen, der städtebauliche Massstäbe setzt. Besichtigt man den Bau, kurz vor seiner Fertigstellung, gewinnt man die Erkenntnis, dass dies zweifellos auch gelungen ist. Ein faszinierendes Hochhaus mit optimaler, wirtschaftlicher Raumausnutzung und einer überzeugenden Energieeffizienz ist da entstanden. Für die Architektur zeichnen Gigon/Guyer Architekten verantwortlich. Im Jahr 1989 von Annette Gigon und Mike Guyer in Zürich gegründet, arbeitet das Architekturbüro heute mit einem Team von rund 40 Mitarbeitenden an verschiedenen Projekten im In- und Ausland. Der 2011 eingeweihte Prime Tower ermöglichte ihnen das Wirken in einem für Zürich unvergleichlich grossen Massstab. Weitere, viel beachtete Bauten aus diesem Architektenteam sind etwa das «Haus Lagerstrasse» an der Zürcher Europaallee oder das Löwenbräu-Areal. Prägend für den Bau ist natürlich die Gebäudehülle, die in einem bronzefarbenen Ton erscheint. Mit zahlreichen Material- und Farbtests an einem eigens dafür konstruierten Mock-up wurde in einem aufwendigen Verfahren das richtige Erscheinungsbild entwickelt.

Guyer Architekten ist unschwer zu erkennen.
Die Doppelfassade erinnert, zumindest äusserlich,
sehr an die Konstruktion des Prime Towers.
Klassischer Skelettbau, spezielle Betontechnologie
Das Projekt Andreasturm wurde von Beginn an als BIM-Projekt realisiert. Mit dieser modellbasierten Planungs- und Arbeitsmethode lassen sich die Bauabläufe verbessern und die Koordination der verschiedenen Gewerke optimieren. Sie stellt hohe Ansprüche an die Planer, ermöglicht aber einen tagesaktuellen Überblick über den Stand der Planungs- und Ausführungsarbeiten und die Sicherheit über die Terminplanung bei einem solch komplexen Bauprojekt. Die Bauherrschaft konnte dadurch auch dem geforderten Nachhaltigkeitsanspruch gerecht werden. Es ist vorgesehen, den Bau in dem von der Schweizer Gesellschaft für Nachhaltige Immobilienwirtschaft (SGNI) übernommenen Label «DBNB Platin» zu zertifizieren. Dafür ist eine enge Begleitung aller am Bau Beteiligten während der gesamten Ausführungsphase erforderlich. Die Konstruktion des Tragwerks ist ein klassischer Skelettbau aus Stahlbeton. Die vertikalen Lasten werden dabei von den Flachdecken aus Beton über Fertigteilstützen und die beiden zentral angeordneten Gebäudekerne abgetragen. Besonders aufwendig und heikel war dazu die Entwicklung der richtigen Betonmischung, die gleichbleibende Produktionsqualität und die pünktliche Lieferung des Betons auf die Baustelle. Bis zu 35 Fahrten pro Tag mit dem Fahrmischer und eine stationäre Betonpumpe auf der Baustelle für den Transport des Betons in die Höhe waren eine besondere Herausforderung für die Baustellenlogistik. Ist der Bau ab Sommer 2018 von seinen Nutzern bezogen, finden die Mieter ideale Bedingungen für eine flexible Arbeitszeitgestaltung, zahlreiche Geschäfte und Restaurants und damit die verdiente Abwechslung zwischendurch. Schon heute wird der Knotenpunkt täglich von rund 130 000 Personen frequentiert. Eine Zahl, die in Zukunft noch steigen und den Bahnhof Zürich Oerlikon endgültig zum Hub des pulsierenden Stadtlebens machen wird.