Energieeffizienz geht uns alle an

Die Reduktion des Energieverbrauchs des CO2-Ausstosses ist eine Aufgabe, die wir als Gemeinschaft angehen müssen. Diese Erkenntnis kam am türöffner-event des energie-cluster.ch vom 23. Mai 2018 in Meiringen deutlich zum Ausdruck.

Gemeindepräsident Roland Frutiger: Energiepolitisches 2018 – 2022 verabschiedet.

Rings um Meiringen stürzen sich Wassermassen von den Bergflanken in die Tiefe. An Energie kann es hier nicht mangeln, so scheint es. Trotzdem unternimmt die Gemeinde seit Jahren Anstrengungen, um die Effizienz beim Verbrauch zu steigern und die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern – die auch in Meiringen gross ist – zu vermindern.

«Energiestadt» als Richtschnur
Gemeindepräsident Roland Frutiger betonte die Absicht, für Meiringen das Label «Energiestadt» zu erlangen. Zu diesem Zweck wurde nach «Energiestadt»-Vorgaben eine Bestandsaufnahme vorgenommen. Sie erzielte bei den Effizienz- Kriterien 55 Prozent der möglichen Punkte. Meiringen erfüllt damit bereits die Vorgaben, wobei die Gemeinde mit Massnahmen wie dem Umbau des Gemeindehauses nach Standard Minergie eine Vorbildfunktion wahrnahm. Kein Grund, die Hände in den Schoss zu legen: Meiringen hat ein energiepolitisches Programm 2018 – 22 erarbeitet. Neben der Zertifizierung als Energiestadt sollen nach diesem verschiedene kommunale Effizienzmassnahmen eingeleitet und umgesetzt werden, so beispielsweise die Umsetzung des regionalen Richtplans Energie, die Implementierung innovativer Wärmeverbünde und bei der Mobilität Verkehrsberuhigungen. Als Folge dieser Massnahmen erwartet man eine Stärkung der regionalen Wertschöpfung.

Die Fachkräfte stehen bereit
Für die Verbesserung der Energieeffizienz sind Aktivitäten auf verschiedenen Ebenen nötig. Die Kurzreferate von Roland Schneider und Kaspar Winterberger befassten sich mit der Ebene der individuellen Liegenschaften, insbesondere mit dem gebauten Bestand, bei dem man sich durch Sanierungsmassnahmen nicht nur starke Effizienzsteigerungen, sondern mitunter auch eine Eigenproduktion von elektrischem Strom durch Photovoltaikanlagen erhoffen darf. Roland Schneider, Energieberater der Regionalkonferenz Oberland-Ost, Interlaken, wies auf sein Angebot für Eigentümerinnen und Eigentürmer von Liegenschaften oder Bauwilligen hin. Die Beratungen sind neutral und reichen von Tipps übers Telefon bis zur Begleitung eines Projekts über einen längeren Zeitraum. Kaspar Winterberger von der K. Winterberger Holzbau AG aus Meiringen hat schon zahlreiche Sanierungsprojekte umgesetzt und konnte bei seinen Erläuterungen auf einen grossen Erfahrungsschatz zurückgreifen. Er plädierte für ein behutsames Vorgehen, welches die betreffende Liegenschaft als Ganzes betrachtet. «Wenn man weiss, wie, geht es schnell», meinte er. Die Entscheide sollten somit in der Planung gefällt werden. Als wichtiges Hilfsmittel erwähnte er den Gebäudeausweis der Kantone (GEAK), mit dem sich der Ist-Zustand und die gebotenen Sanierungsmassnahmen systematisch festhalten lassen. Als zertifizierter GEAK-Experte ist Kaspar Winterberger auch mit den Möglichkeiten vertraut, mit denen Sanierungsprojekte zu kantonalen Fördergeldern kommen. Für das Erreichen von Effizienzzielen braucht es individuelles Engagement und ein breites Bewusstsein für die Notwendigkeit von entsprechenden Massnahmen.

www.energie-cluster.ch

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