Im Winterbetrieb – aber nicht im Winterschlaf

Damit auch bei Schnee und Kälte alles rollt und die Schneeräumungsfahrzeuge nicht ins Stocken geraten, wird der Baustellenbereich des Sechs-Streifen-Ausbaus zwischen Luterbach und Wangen an der Aare wintertauglich gemacht. Wie? Finden wir es heraus.

Auf der A1 zwischen Luterbach (SO) und Wangen a.A. (BE) herrscht aufgrund des Sechs-Streifen-Ausbaus reger Betrieb. Den vorhandenen Platz teilen sich Verkehrsteilnehmer und Bauleute mit ihren Baumaschinen. Aus Sicherheitsgründen trennen temporäre Betonelemente die Fahrbahn vom Baustellenbereich.

Vorbereitung auf den Winter

In diesem Nadelöhr kann ein einziges Pannenfahrzeug einen Stau auslösen. Und wenn sich im Winter noch Schnee entlang der Betonelemente festsetzt, könnte es kritisch werden. Damit es nicht so weit kommt, richtet das Astra die Baustelle für den Winter ein, indem Platz geschaffen wird für den Schnee, der geräumt werden muss. Diese Vorbereitung steht bereits im Herbst an. In mehreren Nachteinsätzen werden die Betonelemente mit Spezialgerät auf den Pannenstreifen versetzt, also in den Baustellenbereich. Dort stören sie im Winter nicht, da die Arbeiten an der Fahrbahn ohnehin zurückgefahren werden. Sollte der Winter streng ausfallen – mit ergiebigem Schneefall und einer langanhaltenden Kälteperiode –, könnten sich die Schneemassen entlang der Autobahn auftürmen. Auf so einen Fall ist das Astra aber vorbereitet: In der Nacht wird ein Fahrstreifen gesperrt, der Schnee aufgeladen und weggefahren.

Eine Baustelle, die nicht eingefroren ist

Wieso eigentlich ruhen die Fahrbahnarbeiten im Winter? Laut Oberbauleiter Alexander Bucher sind bei tiefen Temperaturen Erd- und Belagsarbeiten kaum möglich. «Nässe, Frost und wechselnde Temperaturen erschweren die Bauarbeiten wesentlich. Im Sommer dagegen sorgen trockene und warme Böden für deutlich bessere Voraussetzungen.»

In mehreren Nachteinsätzen werden die Betonelemente mit Spezialgerät auf den Pannenstreifen versetzt. (Foto: Astra)
In mehreren Nachteinsätzen werden die Betonelemente mit Spezialgerät auf den Pannenstreifen versetzt. (Foto: Astra)

Das bedeutet aber nicht, dass die Arbeiten in der kalten Jahreszeit eingefroren werden. Die Bauleute konzentrieren sich auf jene Betonarbeiten, die weniger witterungsabhängig sind, etwa an der neuen Aarebrücke oder der Wildtierunterführung südwestlich von Wangen a.A. Gearbeitet wird auch an der Errichtung der neuen Überführungen über die A1 zwischen Luterbach und Deitingen. «Betonarbeiten sind im Vergleich zu Erdarbeiten ganzjährig möglich, solange die Temperatur nicht massiv unter den Gefrierpunkt sinkt. Denn dann könnte der Beton zu stark auskühlen und an Festigkeit verlieren», erklärt Bucher.

Geregelte Zuständigkeiten

Nebst der Verschiebung der Elemente ist die klare Regelung der Zuständigkeiten eine weitere Massnahme zur Vorbereitung auf den Winter. So ist etwa für die Schneeräumung auf den Autobahnen die Nationalstrassen Nordwestschweiz AG (NSNW) verantwortlich. Innerhalb der Baustellen sowie auf den Baupisten übernehmen hingegen die jeweiligen Bauunternehmen die Schneeräumung.

Wenn sich im Winter noch Schnee entlang der Betonelemente festsetzt, könnte es kritisch werden. Sie werden deshalb auf den Pannenstreifen versetzt. (Foto: Astra)
Wenn sich im Winter noch Schnee entlang der Betonelemente festsetzt, könnte es kritisch werden. Sie werden deshalb auf den Pannenstreifen versetzt. (Foto: Astra)

Wie streng der Winter auch wird: Spätestens im Frühling ist der Schnee – und damit das Problem – verschwunden. Dann werden die Betonelemente vom Pannenstreifen wieder an den Fahrbahnrand verschoben.

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