Individuell angepasste Balkon-Glaselemente

Die Wohnanlage Grünblick vereint Nachhaltigkeit, gehobene Wohnqualität und innovative Technik. Mit 340 Wohnungen, Wellness und Restaurant sowie einem angepassten Glasgeländer setzt sie neue Massstäbe für urbanes Bauen.

Das Wohnhochhaus «Grünblick» befindet sich im Viertel Zwei, einem wichtigen Stadtentwicklungsprojekt Wiens. Es ist ein Beispiel für die gelungene Kombination von nachhaltigem Bauen, exklusivem Wohnen und einem ansprechenden Freiraumkonzept. Das 90 Meter hohe Gebäude besitzt eine Bruttogeschossfläche von 50’777 Quadratmeter und eine dreigeschossige Tiefgarage. Auf 27 Stockwerken sind 340 Eigentumswohnungen untergebracht.

Hochwertige Ausstattung

Interessierte können zwischen 1,5 bis zu fünf Zimmern wählen, die eine Grundfläche von etwa 44 bis 134 Quadratmeter haben. Alle Wohnungen zeichnen sich durch hochwertige Ausstattung aus. Im Erdgeschoss sind ein Concierge-Service und fünf Gewerbeeinheiten untergebracht. Eine Besonderheit des Projekts befindet sich auf dem Dach. Neben einer einzigartigen Aussicht finden hier die Bewohner einen Speisesaal mit Terrasse sowie einen Bereich mit Schwimmbecken, Fitnessareal und Sauna vor.

Der Entwurf des Projekts stammt aus dem Büro Mario Cucinella Architects, Bologna, das einen Realisierungswettbewerb gewann, zu dem zehn Büros eingeladen worden waren. Die Einreich- und Ausführungsplanung hat das Wiener Büro Zechner & Zechner übernommen. Es arbeitete bereits bei anderen Projekten erfolgreich mit dem Bauherrn zusammen und hatte auch selbst einen Beitrag zum Wettbewerb eingereicht. Ihnen war es wichtig, die Qualitäten und Alleinstellungsmerkmale des Gewinnerentwurfs beizubehalten. So schafften sie es, ein ausgewogenes Verhältnis zwischen wirtschaftlichen Überlegungen und architektonischer Qualität zu finden.

Lichtlenkung und Schattenspiel

Das Konzept von MCA, Mario Cucinella Architects sah noch einen zweiten Turm vor, der den Namen «Weitblick» hat. Beide Gebäude werden künftig durch ein bepflanztes Vordach verbunden, das Schutz vor Fallwinden bieten soll. Dessen besondere Form wurde auf Grundlage einer Wind-Studie entworfen. Die Fassade des Wohnhochhauses zeichnet sich durch versetzt angeordnete Geschossdecken aus, die mit der Bepflanzung einen direkten Bezug zum grünen Prater schaffen. Die sorgfältig platzierten Vor- und Rücksprünge schützen vor zu starker Sonnenstrahlung, reduzieren die Windstärke und erzeugen ein spannendes Farb- und Schattenspiel. Dieses war den Planern so wichtig, dass sie es auch auf die Absturzsicherungen der Glas-Balkone übertrugen. Sie stammen von Glas Marte, haben den Namen GM Railing Uni und wurden für das Projekt in mehrfacher Hinsicht modifiziert. So passte der Hersteller die Farbe der Unterkonstruktion an die Wünsche der Planer an und versah einige Glasgeländer mit einem individuellen Siebdruckmotiv.

Absturzsicherung und Witterungsschutz

Ein Aspekt, warum sich die Architekten für das Glasgeländer GM Railing Uni entschieden haben, ist dessen ästhetische Zurückhaltung. Es verzichtet vollständig auf vertikale Streben und gewährt so grösstmögliche Transparenz. Die Geländer sind konsequent modular aufgebaut, um die Montage zu erleichtern. Deswegen bestehen sie aus einem werkseitig vorgefertigten Glasmodul, das unzulässige Spannungsspitzen vermeidet. Ein Befestigungsprofil mit Justierblock, in welches das Glaselement ganz einfach eingehängt und verschraubt wird, ergänzt das System. Dies macht Glasbohrungen überflüssig und erlaubt einen soliden Toleranzausgleich. Um möglichst allen baulichen Gegebenheiten zu entsprechen, hat der Hersteller verschiedene Aluminium- und eine Stahl-Unterkonstruktion im Standardsortiment.

Besondere Montagesituation

Es gab kein Gerüst und das Glasgeländer diente von Anfang an als Absturzsicherung für andere Gewerke. Dementsprechend waren sämtliche Unterkonstruktionen von der Balkonseite aus zu montieren. Hinzu kam, dass die Attika, auf der die Brüstung angebracht ist, sich als sehr niedrig erwies, was eine geringe Befestigungsfläche mit sich brachte. Der Hersteller modifizierte die Befestigungsprofile entsprechend. Er entwickelte speziell für das Hochhaus neue Befestigungen. Sie unterscheiden sich vom Standard in der Position der Justierblöcke, mit deren Hilfe die Glaselemente ausgerichtet werden. Normalerweise befinden sich die an der Balkonaussenseite. Diese war jedoch bei dem Hochhaus aufgrund des mangelnden Gerüsts unzugänglich. Daher änderten die Mitarbeiter von Glas Marte den Aufbau der Blöcke, sodass die Glaselemente von der Innenseite her ausgerichtet werden konnten. Gleichzeitig wurden die Justierelemente etwas kompakter gestaltet.

Um den architektonischen und funktionalen Ansprüchen (Windschutz) zu entsprechen, wurde an verschiedenen Stellen im Gebäude ein Glasschiebesystem montiert. Es befindet sich hinter der Absturzsicherung auf der Innenseite der Balkone und Loggien und lässt sich je nach Einbausituation ganz oder teilweise öffnen oder schliessen. Zum Einsatz kam hierfür eine angepasste, von der Decke abgehängte Version des GM Toproll 15/24. Als Bodenschiene kam ein Kombinationsprofil zum Einsatz, das die Aufnahme vom Bodenbelag erlaubt hat und an das Glasgeländer angebunden werden konnte. Dank der rahmenlosen Konstruktion bietet es einen freien Blick in die Umgebung.

> glasmarte.at/

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