Baumeister wollen mehr Spielraum bei Arbeitsverträgen
Die Delegiertenversammlung des Schweizerischen Baumeisterverbands SBV hat eine Charta mit vier Kernpunkten verabschiedet. Damit haben die Baumeister den Grundstein für die Verhandlungen über den Landesmantelvertrag für das Bauhauptgewerbe gelegt, die im Juli beginnen.
Im Hinblick auf die Verhandlungen über den Landesmantelvertrag für das Bauhauptgewerbe, die am 7. Juli 2025 beginnen, hat der Schweizerische Baumeisterverband (SBV) seine Werte und Errungenschaften mit einer von den Delegierten verabschiedeten 4-Punkte-Charta bekräftigt. Diese Charta stellt nach Aussage des SBV ein «klares Bekenntnis zu den hervorragenden Arbeitsbedingungen im Bauhauptgewerbe» dar und dient als Grundlage für die Verhandlungen zum Landesmantelvertrag.

Bauen mit Perspektiven
Das Bauhauptgewerbe hat einen grossen Leistungsausweis, betont der SBV: Sichere Arbeitsplätze, höchste Löhne, Rente ab 60, berufliche Aufstiegsmöglichkeiten, attraktives Aus- und Weiterbildungsangebot sowie ein grosses Engagement der Branche im Bereich Sicherheit und Gesundheit. Mit der 4-Punkte-Charta unterstreichen die Baumeister, dass sie weiter an einer modernen Arbeitswelt mit klaren, fairen Regeln und viel Gestaltungsspielraum bauen wollen:
1. Klare Regeln
- Bekenntnis zu einem allgemein verbindlich erklärten Landesmantelvertrag (LMV).
- Der LMV enthält klare und umsetzbare Rahmenbedingungen zum Schutz vor prekären Arbeitsbedingungen.
- Mit einem effizienten Vollzug der Rahmenbedingungen sollen Lohndumping und Schwarzarbeit konsequent bekämpft werden.
- Bereitstellung der notwendigen finanziellen Mittel für den Vollzug und die Bildung und zweckgebundener Einsatz der Gelder.
2. Höchste Löhne
- Das Bauhauptgewerbe zahlt auch künftig die höchsten Handwerker-Mindestlöhne in Europa.
- Keine generellen Lohnerhöhungen, dafür individuelle Lohnerhöhungen für gute Leistung.
- Stärkung des Images des Bauhauptgewerbes als Branche.
3. Mehr Freiheit
- Reduktion des LMV auf das absolute Minimum als Basis für eine moderne Arbeitswelt.
- Grösstmögliche Freiheit für die Arbeitgeber zur Vereinbarung von individuellen Arbeitsverhältnissen, sei es bei der Festlegung der Jahresarbeitszeit, der Überstundenregelung oder bei individuellen Arbeitszeitlösungen.
- Arbeitsplätze schaffen und erhalten, indem die Arbeitgeber vielfältige Karrierewege und umfassende Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten bieten.
4. Sicher arbeiten
- Gesundheitsschutz und Arbeitssicherheit haben hohe Priorität. Dazu gehören optimierte Schutzkonzepte für den Sommer wie auch Massnahmen für den beruflichen Wiedereinstieg.
- Die Frührente ab 60 ermöglicht den Fachkräften einen frühzeitigen und gesicherten Ruhestand.