Weisser Turm eingeweiht

Mit einem Festakt wurde in Mulegns (GR) der aus 3D-gedruckten Elementen zusammengesetzte Weisse Turm enthüllt und eingeweiht. Zur Eröffnung kam auch Bundesrat Guy Parmelin.

Der Weisse Turm von Mulegns (GR) wurde am 20. Mai 2025 feierlich eingeweiht. Der Feier wohnten Bundesrat Guy Parmelin, ETH-Präsident Joël Mesot, der Bündner Standespräsidentin Silvia Hofmann und ihrem Regierungskollegen Jon Domenic Parolini bei. Der rund 30 Meter hohe, weiss schimmernde Turm ist der höchste 3D-gedruckte Bau der Welt. Mit dem «Tor Alva» erhält das Bergdorf Mulegns an der Julierpassroute ein neues architektonisches Wahrzeichen und einen Pionierbau der digitalen Fabrikation.

Enthüllung des Weissen Turms von Mulegns. (Foto: zvg)
Enthüllung des Weissen Turms von Mulegns. (Foto: zvg)

Die Kulturstiftung Nova Fundaziun Origen hat das Projekt als Bauherrin in Zusammenarbeit mit der ETH Zürich, den Bauunternehmen Uffer-Gruppe und Zindel United sowie dem Ingenieurbüro Conzett Bronzini Partner AG realisiert. Origen will mit dem unkonventionellen Bau kulturelle Impulse setzen, das Dorf neu beleben und die Geschichte des Ortes mit einem avantgardistischen Bau weitererzählen.

Oberfläche zwischen Stein und Textil

Der Weisse Turm umfasst 32 einzigartige, 3D-gedruckte Säulen. Jede Säule ist mit einer Vielfalt an Formen und feiner Ornamentik auf mehreren Massstabsebenen gestaltet. Die robotische Fertigung spielt mit dem Materialverhalten und entwickelt dabei eine eigene ornamentale Sprache. Sie verleiht der Struktur eine rätselhafte, faszinierende Präsenz und offenbart eine taktile Oberfläche zwischen Stein und Textil. Diese neue digitale Handwerkskunst erinnert an die Kunstfertigkeit der barocken Baumeister Graubündens und schlägt eine Brücke zwischen Tradition und Innovation.

Computergestütztes Design

Das Bauwerk zeigt zukunftsweisende Entwicklungen im Bereich des computergestützten Designs, der digitalen Fertigung, der Tragwerksplanung und der Materialwissenschaft.  Das Ziel ist eine nachhaltigere Bauweise. Diese bahnbrechenden Entwicklungen in der Architektur wurden durch die intensive und interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Fachleuten aus dem Bauingenieurwesen, der Materialwissenschaft und Robotik ermöglicht, die alle mit Innovationen aus ihren Fachgebieten dazu beigetragen haben, dieses Projekt zu verwirklichen.

Zu den technischen Innovationen gehören die strukturelle Anwendung von 3D-gedrucktem Beton mit dünnwandigen, ressourcenschonenden Bauelementen sowie der modulare Aufbau für eine spätere Wiederverwendung der Komponenten.

> origen.ch/

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