Sprengung der alten Chlusbodenbrücke
Spannung lag in der Luft, als die drei Hornsignale zur Sprengung ertönten. Am 18. Februar 2025 wurde die alte Chlusbodenbrücke im Kanton Luzern gesprengt. Eine delikate Aufgabe: Denn die im Dezember 2024 eröffnete neue Brücke steht unmittelbar daneben.
Der Kanton Luzern baut die Kantonsstrasse K 36 im Bereich der Lammschlucht zwischen Schüpfheim und Flüeli aus. Die neue Chlusbodenbrücke wurde im Dezember 2024 in Betrieb genommen. Seither wurde der Rückbau der alten Brücke vorbereitet. Der Kanton Luzern liess die 1914 erstellte Brücke sprengen, da sie nicht mehr den heutigen Sicherheits- und Verkehrsanforderungen entsprach und hohe Unterhaltskosten mit sich gebracht hätte. Daher entschied sich der Kanton für eine kontrollierte Sprengung. Mit dem Sprengauftrag war die Gasser Felstechnik AG beauftragt.
Stabile Wetterlage für Sprengung erforderlich
Der Abbruchtermin wurde von der Bauleitung bewusst im Februar gewählt, da um diese Jahreszeit mit weniger Niederschlag und kaum Schmelzwasser zu rechnen ist. Für den Sprengtermin wurde eine stabile Wetterlage von mindestens fünf Tagen nach der Sprengung vorausgesetzt, damit das Abbruchmaterial sicher aussortiert und abtransportiert werden konnte.
Logistisch anspruchsvoll präsentierten sich die Bohrarbeiten der Sprenglöcher: Diese mussten bei den Widerlagern unter der Brücke erstellt werden, 28 Meter über dem der Waldemme. Für diese Aufgaben setzte Gasser Felstechnik einen Lastwagen mit einem Personenkorb am Ausleger ein. Vom Personenkorb aus wurden die Sprenglöcher mit einer Säulenbohrmaschine präzise von Hand ausgeführt. Die Sprenglöcher in der Brückenmitte wurden von oben konventionell mit der Handbohrmaschine gebohrt. Total wurden 81 Bohrlöcher erstellt.
24 Kilogramm Sprengstoff
Nach rund einwöchiger Vorbereitung war es dann so weit: Sprengtermin. Zuerst wurden die Sprengladungen in den beiden Widerlagern angebracht, dies erfolgte vom Personenkorb des Lastwagens aus. Ein grosses Augenmerk musste auf die Verdämmung der steigenden Bohrlöcher gelegt werden, damit die Sprengladungen nicht verrutschen können. Oben auf der Brücke konnten die Sprenglöcher konventionell geladen werden. Insgesamt wurden 24 Kilogramm Sprengstoff in die gebohrten Löcher eingesetzt.