Ökologische Schulanlage im ehemaligen Radiostudio
Der Architekturwettbewerb für die Erweiterung der Schulanlage Brunnenhof in Zürich-Unterstrass ist abgeschlossen. Das Siegerprojekt erweitert das ehemalige Radiostudio mit einem Neubau, der neue Antworten auf die Herausforderungen des Bauens auf dem Weg zu Netto-Null findet.
Seit Anfang 2023 werden der Mittel-, Ost- und Turmtrakt des ehemaligen Radiostudios Zürich für den Tagesschulbetrieb mit 15 Schulklassen umgebaut. Nun ist der Architekturwettbewerb für die 2. Bauetappe der Schulanlage Brunnenhof entschieden. Der kompakte viergeschossige Neubau grenzt direkt an das bestehende denkmalgeschützte Gebäudeensemble des ehemaligen Radiostudios und ersetzt den bestehenden Westtrakt an der Ecke zur Hofwiesenstrasse.

Im Erdgeschoss des Neubaus sind die Räume für die Betreuung, das Werken und Teamräume für Lehrpersonen angeordnet. Die Schulcluster für die zusätzlichen sechs Sekundarschulklassen finden im 1. Obergeschoss Platz. Zwei Einfachsporthallen sind oberirdisch im 2. und 3. Obergeschoss übereinandergestapelt. Dank einem separaten Zugang können sie auch unabhängig vom Schulbetrieb genutzt werden. Zwei Allwetterplätze, einer auf Strassenniveau und einer auf dem Schulhausdach, ergänzen das Angebot und stehen der Quartierbevölkerung ausserhalb der Unterrichtszeiten zur Verfügung. Der Allwetterplatz auf dem Dach ist über eine aussenliegende Wendeltreppe zu erreichen.
Umweltgerechte Baumaterialien
Das Siegerprojekt von Studio Urbaite und Michel Frey Landschaftsarchitekten aus Zürich überzeugt durch seinen entschlossenen Fokus auf die ökologische Nachhaltigkeit und hebt sich damit deutlich von den anderen Beiträgen ab. Der kompakte Neubau im Minergie-P-Standard ist in Holz geplant, statisch optimiert und kommt ohne unterirdisches Volumen aus. Die Treibhausgasemissionen für die Erstellung und den Betrieb sind im Vergleich zu den anderen rangierten Projekten bedeutend tiefer. Dank dem Anschluss des Neubaus ans Fernwärmenetz und einer überdurchschnittlich grossen Photovoltaikanlage an der Fassade wird eine fossilfreie Energieversorgung künftig sichergestellt.

Als Beitrag zur Hitzeminderung werden rund um den Allwetter- und Pausenplatz 45 neue Bäume und Kleingewächse gepflanzt. Der Terrassenbereich im 2. Obergeschoss und ein Teil der Dachfläche werden mit kleineren Pflanzungen ergänzt. Mit dem Siegerprojekt in Form dieses sinnbildlichen «Klimaturms» findet das ökologisch vorbildliche Schulhausprojekt im umgenutzten Radiostudio eine stimmige Ergänzung.
Das Siegerprojekt bietet im Vergleich zu den anderen Projekten der engeren Wahl einen ausgewiesenen Mehrwert mit dem zusätzlichen Allwetterplatz auf dem Dach und der grossen Photovoltaikanlage an der Fassade. In einem nächsten Schritt wird nun das Bauprojekt detailliert ausgearbeitet. Sofern der Gemeinderat und die Zürcher Stimmbevölkerung dem Ausführungskredit zustimmen, können die Bauarbeiten voraussichtlich 2027 beginnen. Die Fertigstellung der Erweiterung der Schulanlage ist für 2030 geplant. Die Erstellungskosten für die zweite Bauetappe werden auf 29 Millionen Franken veranschlagt.