Komplettes Betonwerk im Gotthard-Strassentunnel

Für den Bau der zweiten Röhre des Gotthard-Strassentunnels wurde in einer 124 Meter langen und 15 Meter hohen Kaverne bei Göschenen ein komplettes Betonwerk installiert. In diesem Stollen muss durchgehend genügend Material gelagert sein, um drei Tage lang ohne Nachschub zu produzieren.

Der erste Gotthard Strassentunnel wurde zwischen 1970 und 1980 erbaut. Mit einer Länge von rund 16,9 Kilometern ist er der längste Strassentunnel in den Alpen und der viertlängste Strassentunnel der Welt. Aufgrund des Volksentscheids «2. Röhre» wurden 2022 nach mehrjähriger Planung die Hauptbaulose für die Tunnelerstellung Nord und Süd vergeben. Die Arge «secondo tubo», bestehend aus Implenia und Frutiger, bekam den Zuschlag für das Hauptlos Nord, Los 241 mit einer Länge von 7,9 Kilometer. Mehrere Betonhersteller haben der Arge ihre Konzepte für die Betonlieferungen am Ort präsentiert. Dabei schwang Kibag obenaus.

Der Produktionsstollen ist 124 Meter lang, 17 Meter breit und 15 Meter hoch. (Foto: Kibag)
Der Produktionsstollen ist 124 Meter lang, 17 Meter breit und 15 Meter hoch. (Foto: Kibag)

Knifflige Aufgabe

Der Anlagenbau bringt einige Herausforderungen mit sich, da in der Kaverne permanent Material für rund drei Tage (Kies, Zusatzmittel, Zement) zur Verfügung stehen muss. Ausserhalb des Bergs ist kein Platz vorhanden und die Lawinengefahr erlaubt keine freistehende Anlage. Durch die vorgegebenen Abmessungen des Produktionsstollens (124 Meter lang, 17 Meter breit, 15 Meter hoch), war es eine knifflige Aufgabe, die gesamte Anlage einschliesslich Fahrmischer-Waschplatz und Bojaken-Presse unterzubringen. Die Kibag Betriebstechnik fand jedoch eine passende Lösung. Die Zusammenarbeit mit der Anlagenlieferantin verlief sehr gut.

Anlieferung per Bahn

Alle Zuschlagstoffe (Kies, Perlkies) und Bindemittel (Zement) werden mit der Bahn angeliefert. Dafür wurden ein Zementablad mit vier Abladestationen und eine Kiesabladegosse erstellt, welche die geforderten Mengen das ganze Jahr fördern kann. Dabei wird die Bahngosse eingehaust und der Kompressor für den Zementablad entsprechend schallgedämmt, um die Lärm- und Staubbelastung zu vermindern.

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In der Kaverne muss permanent Material für rund drei Tage (Kies, Zusatzmittel, Zement) gelagert werden. (Foto: Kibag)

Die Montage dauert noch bis im März an. Am 1. April 2024 übernimmt Kibag Produktion die Anlage. Ab Herbst 2024 wird diese die Tübbing- und Werkleitungskanal-Produktion sowie den Spritzbetonbedarf beliefern. Die Anlage wird für rund vier Jahre in Betrieb sein und Ende 2028 wieder zurückgebaut.

Weitere Informationen

www.kibag.ch

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