Ungewisser Baubeginn für Hauenstein-Basistunnel

Die Instandsetzung des Hauenstein-Basistunnels muss mindestens bis Herbst 2023 verschoben werden. Der Baubeginn war für Anfang dieses Jahrs geplant. Grund für die Verzögerung ist eine Beschwerde gegen die Vergabe des Bauauftrags.

Ursprünglich wollten die SBB Anfang Januar 2023 mit den Arbeiten beginnen. Wegen des ausstehenden Entscheids des Bundesverwaltungsgerichts (BVGer) musste der Baubeginn verschoben werden. Ursprünglich war der Entscheid für Ende Januar erwartet worden. Angesichts der ungewissen Ausgangslage entschieden die SBB deshalb, den Beginn der Bauarbeiten bis mindestens Herbst 2023 zu verschieben. Entsprechend offen sind die Dauer der Arbeiten sowie die genauen Termine der verschiedenen Gleissperren und Fahrplanänderungen. Wie hoch die Mehrkosten sein werden, welche die Verschiebung verursachen wird, kann derzeit noch nicht beziffert werden.

Hauptstrecke für Personen- und Güterverkehr

Der 8,1 Kilometer lange, zweigleisige Hauenstein-Basistunnel wurde von 1912 bis 1916 erbaut. Der Tunnel liegt auf der Bahnlinie Basel – Olten und durchquert zwischen Tecknau und Olten die Gebirgskette des Juras. Auf dieser Strecke verkehren S-Bahn-Züge nach Basel, Fernverkehrszüge von und nach den grössten Schweizer Zentren, der internationale Personenverkehr sowie der nationale und internationale Güterverkehr via Lötschberg-Basistunnel. 2019 nutzten im Schnitt täglich rund 100 Güterzüge und 320 Personenzüge den Tunnel.

Die letzten umfassenden Sanierungsarbeiten am Tunnel wurden von 1980 bis 1987 ausgeführt. Seither haben die SBB regelmässig punktuelle Unterhalts- und Erneuerungsarbeiten ausgeführt. Um einen sicheren und störungsfreien Bahnbetrieb über die nächsten 25 Jahre gewährleisten zu können, ist deshalb jetzt ein «grosser Service», beziehungsweise eine Grundinstandsetzung, unumgänglich.

Umfassende Arbeiten mit Schwerpunkt Gewölbe und Gleisanlage

Im Rahmen der geplanten Instandsetzung wird das Tunnelgewölbe umfassend saniert. Weiter wird die fahrbahn, also Schienen, Schwellen und Schotter, erneuert und sämtliche Kabel neu verlegt. Die Gleisentwässerung wird punktuell angepasst und verbessert. Zudem werden die Vorrichtungen der Tunnelselbstrettung, über die sich Menschen im Notfall in Sicherheit bringen können, modernisiert. Weiter passen die SBB die technischen Anlagen an, unter anderem den Lüftungsschacht in Zeglingen.

Die Instandsetzungsarbeiten am Hauenstein-Basistunnel mussten aufgrund der Beschwerde eines nicht berücksichtigten Offerenten bis mindestens Herbst 2023 verschoben werden. (Foto: SBB)
Die Instandsetzungsarbeiten am Hauenstein-Basistunnel mussten aufgrund der Beschwerde eines nicht berücksichtigten Offerenten bis mindestens Herbst 2023 verschoben werden. (Foto: SBB)

In Tecknau und Trimbach soll je ein Störfallbecken erstellt werden. Mit diesen kann künftig bei Zwischenfällen im Tunnel mehr Schmutzwasser zurückgehalten werden als mit den bestehenden Schachtlösungen. Noch nicht am Ende ihrer Lebensdauer und daher nicht Teil des Projekts sind die Fahrleitungsanlage und die Signale. Ebenfalls nicht verändert wird die Tunnelsohle, die bei der letzten Sanierung von 1980 bis 1987 bereits ausgebaut und wegen des drückenden Gipskeupers abgesenkt werden musste.

Die Projektkosten wurden vor der Beschwerde auf rund 140 Millionen Franken veranschlagt. Finanziert werden diese über die Leistungsvereinbarung zwischen Bund und den SBB.

Weitere Informationen

company.sbb.ch

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