Constructive Alps 2020: Ausgezeichnetes Bauen in den Alpen

Die Schweiz und Liechtenstein haben jetzt zum fünften Mal den Architekturpreis Constructive Alps für nachhaltiges Sanieren und Bauen in den Alpen verliehen. Von den 328 eingereichten Beiträgen zeichnet die Jury zehn herausragende Projekte aus.

Den ersten Preis gewinnt das Landwirtschaftliche Zentrum Salez. (Foto: Seraina Wirz)
Den ersten Preis gewinnt das Landwirtschaftliche Zentrum Salez. (Foto: Seraina Wirz)

Die Jury von Constructive Alps zeichnet zehn Gebäude aus, bei welchen die Architektinnen und Architekten den natürlichen Ressourcen und den Bautraditionen des Alpenraumes besonders Sorge trugen. Die Bauten zeigen exemplarisch, wie Architektur Ästhetik und Klimavernunft zusammen-bringen kann.

Die ersten drei Ränge und damit die Preissumme von 50 000 Euro teilen sich eine Landwirtschaftsschule in St. Gallen, eine Montagehalle in Vorarlberg und ein Berggasthaus in Glarus. Neu konnte auch das Publikum seinen Favoriten küren. Den ersten Preis gewinnt das Landwirt-schaftliche Zentrum Salez von 2019 im Kanton St. Gallen. Der Kanton setzte zusammen mit Architekt Andy Senn neue Massstäbe in Sachen Klimaeffi-zienz. Die Jury überzeugte das Gebäude, weil es das Prinzip Low-Tech, eine möglichst einfache Bauweise für lange Lebensdauer, konsequent und intelligent durchzieht.

Der zweite Preis geht an die Montagehal-le der Zimmerei und Tischlerei Kaufmann im vorarlbergischen Reuthe von 2017. Die Halle am Rand des Bregenzerwaldes ist konstruiert aus Betonstützen und einem Fachwerk aus Baubuchenholz. Die aussergewöhnliche Konstruktion des Tragwerks ermöglichte eine flache Form der Halle und steht zugleich für höchste Holzbaukunst aus den Alpen.

Den dritten Preis vergab die Jury an das Ortstockhaus in Braunwald. Das Gast-haus des Glarner Architekten Hans Leuzinger von 1931 gilt als eine Ikone der Moderne in den Alpen. Bei der Sanierung zeigten die Architekten viel Respekt vor dem denkmalgeschützten Haus. Auf 1772 Meter über Meer entstand so ein Muster für nachhaltigen Tourismus. Erstmalig gibt es bei dieser Ausgabe von Constructive Alps einen Publikumsfavori-ten. Über die Website konnten Interes-sierte ihre Stimme für ihr Lieblings-projekt abgeben. Die meisten erhielt das Kongresszentrum in Agordo (IT) von Studio Botter und Studio Bressan. Die Holzkonstruktion greift die regionale Bautradition gekonnt auf, die Stärke der Konzeption bezieht sich auf die Schön-heit der Dolomitenlandschaft, die zum Hauptthema wird.■

Der zweite Preis geht an die Montagehalle der Zimmerei und
Der zweite Preis geht an die Montagehalle der Zimmerei und Tischlerei Kaufmann. (Foto: Adolf Bereuter)
Den dritten Preis vergab die Jury an das Ortstockhaus in
Den dritten Preis vergab die Jury an das Ortstockhaus in Braunwald. (Foto: Hannes Henz)

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