Historische Bausubstanz mit neuem Aufbau ergänzt

Die Stadt Zürich hat die Teilinstandsetzung und Aufstockung des Kulturzentrums Rote Fabrik abgeschlossen. Die Ausführung der Bauarbeiten kostete 30,6 Millionen Franken. Der aus dem 19. Jahrhundert stammende Fabrikbau wurde zudem mit einer Photovoltaikanlage bestückt.

Die Rote Fabrik in Zürich Wollishofen besteht aus den drei schützenswerten Gebäudetrakten A, B und C, die seit 1981 im Inventar der kantonalen Denkmalpflege aufgelistet sind. Das historische Fabrikareal aus den 1890er-Jahren ist seit 1972 im Besitz der Stadt Zürich und wird seit 1987 als Kultur- und Freizeitbetrieb geführt.

Die Ateliers im Kopfteil des Trakts B sind wichtiger Bestandteil der Anlage. Im Frühling 2012 zerstörte ein Brand vierzehn Ateliers. Die Gebäudestatik wurde geschwächt und die darunter liegende Aktionshalle wurde stark in Mitleidenschaft gezogen. Die bereits geplanten ohnehin notwendigen Instandsetzungsmassnahmen waren daraufhin aufgrund von Rekursen jahrelang blockiert. Nach zweijähriger Bauzeit ist nun der neue zweistöckige Ateliertrakt bezugsbereit, und in der instand gesetzten Aktionshalle in Trakt B finden schon bald wieder Veranstaltungen und Konzerte für bis zu 1300 Besuchende statt. Der Ausführungskredit von 30,6 Millionen Franken (einschliesslich Provisorien) für die Aufstockung und Instandsetzung wurde eingehalten.

Historische Bausubstanz und aktuelle Anforderungen im Einklang

Der Aufbau für den Ateliertrakt und die Instandsetzungsarbeiten stammt aus der Feder von Kaufmann Widrig Architekten gemeinsam mit dem Architekturbüro Bosshard und Partner. Es war eine anspruchsvolle Aufgabe, den historischen Charakter des Fabrikgebäudes zu erhalten und mit den aktuellen Anforderungen an einen modernen Kultur- und Konzertbetrieb in Einklang zu bringen. Besonders gelungen ist die Instandsetzung beim zweistöckigen Aufbau, der in seinem Grundriss auf den Kopfbau mit seinen dekorativen Abschlüssen abgestimmt ist und sich mit der historischen Backsteinfassade am Hallengebäude orientiert.

Eine Stahlbetondecke ersetzt die beim Brand 2012 zerstörte Decke des ersten Obergeschosses. Diese Konstruktion vermag den als leichte Holzkonstruktion mit Sichtmauerwerk gefertigtem Aufbau zu tragen. Die Fenster im Erdgeschoss und die Blendfelder an der Längsfassade sind mit Sichtmauerwerk geschlossen. Ihre Gestaltung ist in Absprache mit der Denkmalpflege an das Erscheinungsbild des historischen Fabrikensembles angepasst. Die Aktionshalle erfüllt sämtliche heutigen Anforderungen an den Brand- und Schallschutz und erlaubt wieder einen zeitgemässen Konzertbetrieb. Auf der nordwestlichen und südwestlichen Dachfläche produziert eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von rund 100 kWp bis zu 110000 kWh Solarstrom.

> stadt-zuerich.ch/

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