Branche Bau ist Wirtschaftsstütze

Das Bruttoinlandsprodukt misst die Wirtschaftsleistung eines Landes. Die Schweiz schöpft etwa 700 Milliarden Franken pro Jahr. Davon stammen rund 10 Prozent vom Baugewerbe. Im Jahr 2019 ist der Beitrag der Baubranche leicht auf 9,1 Prozent gesunken, er hat sich aber 2020 bereits wieder etwas erholt. Von Kanton zu Kanton variiert der Anteil erheblich.

Branche Bau ist Wirtschaftsstütze

Die jüngsten kantonalen Daten stammen aus dem Jahr 2019. In 18 der 26 Kantone liegt der Beitrag der Baubranche zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) über dem Landesdurchschnitt. Spitzenreiter ist 2019 Uri, jeder fünfte erwirtschaftete Franken stammt aus der Baubranche. Gerade in der Innerschweiz, in der Ostschweiz, in Teilen der Romandie und in den Bergkantonen hat die Bau branche eine überdurchschnittliche wirtschaftliche Bedeutung. Den tiefsten Wert verzeichnet 2019 Neuchâtel mit 4,5 Prozent. Zug mit 5,0 Prozent oder Basel-Stadt und Schaffhausen mit 5,2 Prozent zeigen mehr Baupotenzial auf.

Viele Jobs in der Region dank Baubranche

Neben dem Beitrag zum BIP wird die Bedeutung einer Branche daran gemessen, wie viele Arbeitsplätze sie schafft. Auch aus dieser Warte ist die Baubranche von Belang. 8 Prozent aller Beschäftigten in der Schweiz arbeiten für die Bau branche. Analog zum BIP ist die Baubranche als Arbeitgeber besonders in den Bergkantonen sowie in der Ostund der Mittelschweiz gefragt. Obwalden und Appenzell Innerrhoden stehen an der Spitze mit über 13 Prozent aller Beschäftigten. Grossstädte hingegen bieten vor allem Jobs im Dienstleistungsbereich. In den zugehörigen Kantonen ist der Anteil der Beschäftigten in der Baubranche entsprechend tiefer.

Baubranche in 21 der 26 Kantone unter den Top 5 der Arbeitgeber

Im landesweiten Vergleich ist die Baubranche der fünftgrösste Arbeitgeber von allen 19 Branchen. Zu den anderen Branchen gehören das Gastgewerbe, das Gesundheits-und Sozialwesen, die Information und die Kommunikation usw. Zur besseren Einordnung dieser Prozentangaben ist ein Vergleich mit anderen Branchen hilfreich. Die Schweiz unterscheidet 19 Wirtschaftszweige, die Baubranche ist eine davon. In nahezu allen Kantonen sind das verarbeitende Gewerbe, der Handel sowie das Gesundheits-und Sozialwesen die grössten Arbeitgeber. In der Mehrheit der Kantone gehört die Baubranche zu den Top-4-Arbeitgebern, in sechs Kantonen sogar zu den Top 3. In Appenzell Innerrhoden, Graubünden, Obwalden und Uri holt sie sich die Silbermedaille, in Glarus und Schwyz den ehrenwerten dritten Platz. In allen Kantonen ist das Baugewerbe unter den Top 10. Im Vergleich zu den Jahren davor ist die relative Bedeutung der Baubranche zwar leicht gesunken, was mit dem Rückgang der Bauausgaben zusammenhängen dürfte. Aber bereits 2020 sollte die Baubranche wieder ihren angestammten Platz unter den besten Arbeitgebern zurückerobert haben.

Bauhauptgewerbe zahlt hohe Löhne – in jeder Region

Immer wieder behaupten Gewerkschaften, dass der Medianlohn in der Schweiz höher liege als der Durchschnittslohn im Bauhauptgewerbe, den der SBV ausweist. Das ist aber falsch, weil Äpfel mit Birnen verglichen werden. Die Gewerkschaften berufen sich auf Lohndaten des Bundesamts für Statistik (BFS). Das BFS inkludiert in seiner Definition des Lohns Zuschläge, Sozialleistungen der Arbeitnehmer sowie den Anteil am 13. Monatslohn – der SBV hingegen nicht.

Für einen zulässigen Vergleich in der hiesigen Tabelle hat der SBV deshalb seine Daten an die Definition des BFS angeglichen. Erstens wurde der Anteil des 13. Monatslohns inkludiert. Zweitens wurde die vom Gesamtarbeitsvertrag garantierte Mittagsentschädigung von 16 Franken je Arbeitstag addiert. Für andere Zuschläge wie zum Beispiel Überstunden oder Wochenendarbeit stehen leider keine Daten zur Verfügung. Drittens wurden die Sozialabgaben der Arbeitnehmer wie etwa AHV und Arbeitslosenversicherung addiert. Dieser Posten enthält ebenfalls die alters-und lohnspezifischen BVG-Lohnbeiträge.

In der Region Espace Mittelland beispielsweise liegt der Medianlohn für alle Branchen bei 6511 Franken im Monat. Medianlohn bedeutet, dass die eine Hälfte der Beschäftigten weniger als diesen Lohn erhält, die andere Hälfte mehr. Im Bauhauptgewerbe hingegen liegt der Medianlohn bei 7301 Franken in der Region. Ein deutliches Plus von rund 800 Franken im Monat.

Das Bauhauptgewerbe zahlt in jeder Region der Schweiz sehr gute Löhne. Das Bauhauptgewerbe erhöht insbesondere die Löhne am unteren Ende der Einkommensskala, womit die Branche ebenfalls sehr wichtig für die soziale Integration ist.

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